[WestG] [LIT] Zeitschrift: Forum Geschichtskultur Ruhr 2/2017

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Mi Okt 18 11:10:29 CEST 2017


Von: "Geschichtskultur Ruhr" <geschichtskultur at hclist.de>
Datum: 17.10.2017, 07:45


LITERATUR

Zeitschrift FORUM GESCHICHTSKULTUR RUHR 2/2017

Zeitschrift FORUM GESCHICHTSKULTUR RUHR, Schwerpunkt: "Geschichtskultur an Ruhr und Emscher", hrsg. v. Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher, Regionalverband Ruhr / Route Industriekultur, Ruhr Museum und Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, ISSN: 1436-7661, Heft 2/17 

Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe "Geschichtskultur an Ruhr und Emscher" verdankt sich dem fünfundzwanzigjährigen Bestehen des "Forums Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V.". Die Gründung des Forums gibt einem Geschichtsaufbruch Ausdruck, der in den 1980er Jahren - wesentlich mitangestoßen durch die neugegründeten Universitäten in Bochum, Duisburg und Essen - zu einer facettenreichen Thematisierung des Reviers im Industriezeitalter führte. Der industrielle Strukturwandel wurde mit dem einschneidenden Bedeutungsverlust der bis dahin entwicklungsbestimmenden Montanindustrie (Bergbau sowie Eisen und Stahl) Anlass, nicht nur über deren wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch über ihre bis in die Alltage und Lebensweisen der Menschen reichende soziokulturelle Prägekraft nachzudenken und sich dieser Industriekultur historisch zu vergewissern. Bürgerinitiativen zum Erhalt von Arbeitersiedlungen, Auseinandersetzungen gegen den Abbruch von Industriebauten und -ensembles, die Thematisierung der Geschichte der Arbeiterbewegung, aber auch das politisch motivierte lokale Aufzeigen von "Widerstand und Verfolgung" im Nationalsozialismus erweiterten die Partizipation in der Erarbeitung und Auseinandersetzung mit Geschichte. Geschichtswerkstätten, Volkshochschulkurse, projektbezogene Geschichtsaktivitäten (Stadtrundgänge, Straßenumbenennungen etc.) vergrößerten den Kreis der Geschichtsinteressierten und ließen neue Erarbeitungs- und Veröffentlichungsformen (Hochlarmarker Lesebuch) entstehen. Angebote zur Kooperation der traditionellen Geschichtsakteure (Museen, Archive, Heimatvereine .) mit der "neuen Geschichtsbewegung" waren zu initiieren und zu moderieren, worin das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher seit 1992 eine wesentliche Aufgabe sah. 

Unmittelbare Anstöße zur Gründung des Forums Geschichtskultur gingen von der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (1989-1999) und hier von ihrem Leiter Karl Ganser aus, der für die Stadt- und Regionalentwicklung im nördlichen Ruhrgebiet die industrielle Vergangenheit als Kern erneuerter Identität im Geschichtsbewusstsein zu verankern suchte. Von dieser Idee, ihrer Umsetzung in den zeitlichen Kontexten der 1990er Jahre und den daraus erwachsenden Folgen für die regionale Geschichtskultur schreiben Ulrich Borsdorf, Susanne Abeck und Uta C. Schmidt, während Heinrich Theodor Grütter einen historisch-systematischen Überblick zur Thematisierung von Geschichte im Ruhrgebiet seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gibt. Neben der Alltags- und Sozialgeschichte verdanken sich wesentliche Impulse einer "Rückkehr der Geschichte" in den 1980er Jahren der intensiven Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus vor Ort, die Stefan Goch am Beispiel der Durchsetzung der Gedenkstätten in der Region aufnimmt. Doch was wäre die Ruhrgebietsgeschichte ohne den ebenfalls in den 1980er Jahren gegründeten Klartext Verlag. Das Verlagsprogramm repräsentiert Geschichtskultur an Ruhr und Emscher in der thematischen Vielfalt, den differenten methodischen Arbeitsformen, dem bunten Kreis an Autoren und einer neugierigen Leserschaft, was der ehemalige Verlagsleiter Ludger Claßen anspricht. 

Am 24. November begeht das Forum sein 25jähriges Bestehen mit einem Konvent, der die Geschichtskultur des Ruhrgebiets - vornehmlich in der Zeit seines Bestehens - in ihren (institutionellen) Ausprägungen und Veränderungen zum Thema machen will (Programm, S. 51 f.). Herzlich eingeladen sind Sie, mitzudiskutieren und im Anschluss an die Veranstaltung mitzufeiern. 

Editorial, Franz Josef Jelich

Den kompletten Heftinhalt finden Sie unter: www.geschichtskultur-ruhr.de


INFO

Redaktion: Franz-Josef Jelich (verantw.) und Susanne Abeck unter Mitarbeit von Walter E. Gantenberg

Kosten: 7,50 Euro

Bestellmöglichkeit: Klartext Verlag, info at klartext-verlag.de


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