[WestG] [AUS] Kreis Soest wuerdigt 200 Jahre rheinlaendische und westfaelische Kreise
Kleine, Pia
Pia.Kleine at lwl.org
Mo Mär 27 10:50:07 CEST 2017
Von: "Kreis Soest" <info at presse-service.de>
Datum: 23.03.17, 17:18
AUSSTELLUNG
Kreis Soest würdigt 200 Jahre rheinländische und westfälische Kreise
Landrätin Eva Irrgang hat am Donnerstag, 23. März 2017, anlässlich des 200-jährigen Bestehens der rheinländischen und westfälischen Kreise eine Jubiläumsausstellung im Foyer des Soester Kreishauses im Beisein der Dezernenten und von Gästen aus Politik und Verwaltung sowie von einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern eröffnet. Die Wanderausstellung des Landkreistages Nordrhein-Westfalen zeichnet die Entwicklung der Kreise seit ihrer Gründung durch die Preußen im Jahr 1816 bis heute nach.
"Die Alt-Kreise Soest und Lippstadt entstanden mit dem Dienstantritt der ersten Landräte - Landrath von Essellen für den Alt-Kreis Soest und Landrath Freiherr von Hörde für den Alt-Kreis Lippstadt - vor nunmehr fast auf den Tag genau vor 200 Jahren am 15. April 1817", erläuterte Landrätin Eva Irrgang in ihrer Begrüßungsansprache. " Auch wenn der heutige Kreis Soest wesentlich jünger ist, er entstand bekanntermaßen im Zuge der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 und feierte im Jahr 2000 sein 25-jähriges Bestehen, können wir heute dennoch mit Recht auch auf 200 Jahre Kreisgeschichte zurückblicken."
Die Ausstellung wurde vom Arbeitskreis der Kreisarchive NRW unter wesentlicher Beteiligung von Kreisarchivarin Beatrix Pusch erarbeitet. Sie dokumentiert anhand von insgesamt 26 Bannern mit prägnanten Kurztexten und vielen großformatigen Bildern, darunter auch einige Abbildungen aus dem Soester Kreisarchiv, den Wandel der Kreise von zunächst staatlichen Behörden zu heutigen kommunalen Dienstleistern mit einer Fülle von Aufgaben. Beatrix Pusch ging in ihrer Rede insbesondere auf das Kreisverfassungsrecht und die gewandelte Stellung der Landräte und der Kreistage ein. Gewandelt hat sich auch die Stellung der Waren die Landräte bei Gründung der Kreise zumeist Rittergutsbesitzer, zwar Diener des Königs, aber auch als "König des Kreises" bezeichnet, so sind es heute gewählte Landrätinnen und Landräte. Gewandelt hat sich die Stellung des Kreistages, der bei Gründung der Kreise noch gar nicht vorgesehen war, 1827 eingeführt wurde und erst mit Einführung des allgemeinen Wahlrechts ab 1921 als demokratisch gewähltes Gremium bezeichnet werden kann.
War der Aufgabenkreis in den Jahren unmittelbar nach 1816 noch so überschaubar, dass Freiherr vom Stein es hinreichend erschien, wenn dem Landrat lediglich wenige weitere Kräfte zur Seite standen, ist der Kanon der zu erledigenden Tätigkeiten, die Größe der zu verwaltenden Gebiete und die Zahl der zu versorgenden Bürger so stark angewachsen, dass Landrätinnen und Landräte in unseren Tagen zum Teil tausend und mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen haben. "War der Landrat in den Gründungsjahren und bis ins 20. Jahrhundert hinein vor allem ein ausführendes Organ des preußischen Königs in Berlin, verstehen sich die Kreise und ihre Landrätinnen und Landräte heute als Garanten der kommunalen Handlungsfreiheit", betonte die Verwaltungschefin. "Wir Kreise haben unsere Aufgaben stets sehr gut und effektiv erledigt, auch wenn sich die nicht auskömmliche Finanzierung der Kreisaufgaben wie ein roter Faden durch fast die gesamte Kreisgeschichte zieht. Aber das ist ein anderes Kapitel."
Zum 200jährigen Kreisjubiläum erschien zudem die wissenschaftliche Begleitpublikation zur Ausstellung "Von der Preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwaltung", die ebenfalls von einigen nordrhein-westfälischen Kreisarchivaren erarbeitet wurde. Im Anschluss an die Eröffnung bot Kreisarchivarin Beatrix Pusch eine Führung durch die Ausstellung an. Im Soester Kreishaus ist die Ausstellung noch bis zum 28. April 2017 zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen: Montags und dienstags von 8 bis 16 Uhr, mittwochs von 8 bis 12 Uhr, donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Verbunden mit der Ausstellung gibt es außerdem ein Gewinnspiel der GVV-Kommunalversicherung, in dem es Fragen zur Ausstellung zu beantworten gilt. Verlost wird ein Apple iPad. Auslosungstermin ist der 30. Juni 2017. Ein Besuch der Ausstellung könnte also auch wegen des Gewinnspiels lohnenswert sein.
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