[WestG] [AKT] Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter 4 2017

Kleine, Pia Pia.Kleine at lwl.org
Mi Apr 12 11:29:30 CEST 2017


Von: "Villa ten Hompel" <noreplyvth at stadt-muenster.de> 
Datum: 11.04.17, 15:49


AKTUELL 
 
Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter 4 2017

Förderpreis für junge Historiker
Philipp Erdmann, langjähriger Mitarbeiter in der Bildungsarbeit der Villa, erhält für seine Masterarbeit den Förderpreis für junge Historiker der Stadt Münster. 
Die feierliche Preisübergabe findet am 23. Mai im Rathaus am Prinzipalmarkt statt. Das Bild zeigt die Gratulation der Stadträtin Cornelia Wilkens. Zur Preisvergabe formuliert die Jury: "Philipp Erdmann konnte bisher unbeachtete Quellen zugänglich machen. Dabei gelang es ihm, noch nicht beschriebene Prozesse und Konflikte in und um die Entnazifizierung zu beschreiben und so die fragilen Versuche einer frühen Verarbeitung der NS-Zeit aufzuzeigen. Auch kann Erdmann erstmals das Profil der Gruppe der Entnazifizierer herausarbeiten." Wir gratulieren Philipp Erdmann von ganzem Herzen!

Ausblick
- "Rund um die Villa", So. 23.4., 14 Uhr
Der historische Spaziergang mit dem Historiker Timm C. Richter führt durch das Erpho- und Mauritzviertel. Dort befanden sich während der NS-Zeit ungewöhnlich viele Dienststellen von Partei und Staat, aber auch Orte der Verfolgung lassen sich ausfindig machen. 
Treffpunkt vor der Villa ten Hompel, Gebühr: 5 Euro, keine Anmeldung erforderlich. Dauer ca. 1,5 Stunden. 
  
- Öffentliche Führung, So. 30.4., 15 Uhr
Kostenlose öffentlichen Führung 
Dauer: 60 Minuten 
Eintritt frei, Spenden nützen unserem Förderverein 
 
- Junge Wissenschaft, Dr. S. Felz, Do. 4.5., 19 Uhr
Gerechtigkeit nach dem Holocaust? Erfahrungen aus dem "Holocaust Claims Processing Office" in New York 
Der Fall Gurlitt hat der deutschen und internationalen Öffentlichkeit gezeigt, dass die Folgen der nationalsozialistischen Raubpolitik immer noch andauern. Viele Vermögenswerte wurden bis heute den rechtmäßigen Eigentümern nicht zurückgegeben. 
Über Erfolge und Misserfolge der Restitution aus der Perspektive des in der Behörde hospitierenden damaligen Rechtsreferendars Sebastian Felz soll in diesem Vortrag berichtet werden. 
Dr. Sebastian Felz, Historiker und Jurist, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte von Professor Dr. Hans- Ulrich Thamer an der WWU Münster. 
In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Münster e.V., Gegen Vergessen - Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e.V.  und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. 
Mehr dazu unter:  http://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2017-05-04-junge-wissenschaft-felz.html  
 
- Tischgespräche Do. 11.5., 19 Uhr
Andreas Breiing, Münster 
Andreas Breiing ("Die Buschtrommel") zitiert Passagen von mitstenografierten Monologen Hitlers aus den privaten Tischrunden im "Führerhauptquartier". Hier "plaudert" Hitler über Privates und Politisches. 
Darsteller Andreas Breiing und Moderator Daniel Gollmann stehen nach der Aufführung für ein Gespräch zur Verfügung. 
Eintritt: 10 Euro 
Anmeldung erbeten unter: Tel. 0251/492-7101 
Mehr dazu unter: http://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2017-05-11-tischgespraeche.html 
 
- Mittwochsgespräch, Dr. S. Berger, 24.5., 19 Uhr
Experten der Vernichtung 
Das T4-Reinhardt-Netzwerk in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka 
Erfahrungen mit der massenhaften Ermordung von Menschen hatten fast alle der ca. 120 Deutschen und Österreicher, die zwischen Ende 1941 und Ende 1943 im Rahmen der "Aktion Reinhardt" in den drei Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka eingesetzt wurden. Ihre Kenntnisse hatten sie zuvor in den "Euthanasie"-Einrichtungen und der Berliner T4-Zentrale erworben, die sie nun nutzten, um die Lager und Gaskammern zu entwerfen. Im Rahmen der "Aktion Reinhardt" wurden die Männer der T4 endgültig zu Experten der Vernichtung. 
Sara Berger stellt eindrucksvoll das enge Geflecht der Beziehungen dar, analysiert Gehorsamsbereitschaft und Gruppendruck, Handlungsspielräume, strukturelle Gegebenheiten und situative Dynamiken - ein erschütternder Blick auf die Handlungsmotive und die Effizienz sowohl der Einzeltäter als auch des Täterkollektivs, ebenso wie auf deren Intention und Verantwortung bei diesem Genozid. 
Dr. Sara Berger studierte der Geschichte, italienische Literaturwissenschaft und Sozialpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum und der Università degli Studi di Genova. 
Ausgezeichnet mit dem Sybil Halpern Milton Memorial Book Prize 2015 
In Kooperation mit der Dokumentations- und Forschungsstelle Justiz und Nationalsozialismus, dem Evangelischen Forum Münster e.V. und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. 
Mehr dazu unter: http://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2017-5-24-mittwochsgespraech.html 
 
 
Rückblick
 
- Teaching about Perpetrators - Learning about Choices
Vom Freitagabend bis Sonntagnachmittag trafen sich über 20 Pädagogen und Gedenkstättenmitarbeiter aus den Niederlanden im Geschichtsort Villa ten Hompel. Auf Einladung des Europäischen Departments von Yad Vashem Jerusalem diskutierten sie über den Umgang mit NS-Tätern. Neben dem Besuch der Ausstellung im Geschichtsort Villa ten Hompel, der im Besondern die niederländischen Perspektive auf diese Geschichte berücksichtigte, ermöglichte ein Stadtrundgang die Diskussion um Stolpersteine und spannende Erinnerungspunkte im Stadtzentrum. Nach einer Lecture zum Befehlshaber der Ordnungspolizei Lankenau, der diese Funktion auch in den Niederlanden ausübte, konnten die Teilnehmer auch eigene Projekte vorstellen. Zum Abschluss wurde eine weitere Kooperation unter den Beteiligten vereinbart. 
Bild: Teilnehmer aus niederländischen Schulen und den Gedenkstätten Anne-Frank-Haus, Camp Vught und Westerbork mit Daniel Rozenga Yad Vashem und  Dr. Christoph Spieker 
 
- "Willkommenstätten" Tagung im Franz-Hitze-Haus
Das Förderverein-Projekt "Willkommensstätten" blickt auf eine vielseitige und spannende Workshop-Tagung zurück. Im Münsteraner Franz Hitze Haus trafen sich Menschen aus außerschulischen Lernorten aus ganz Deutschland und den Niederlanden, um sich unter dem Titel Erinnerungskultur und Fluchterfahrung fortzubilden und zu vernetzen. 
Das Organisationsteam wertet die Resonanz und die vielen positiven Rückmeldungen als Auftrag für weitere Veranstaltungen. 
Mehr dazu unter: willkommensstaetten.de 
 
- Zentrale Arbeitstagung zu Gedenkstättenfahrten
In Kooperation mit der Akademie Franz Hitze Haus finden regelmäßig Gedenkstättenfahrten statt. Junge Teamerinnen und Teamer begleiten dann Schulklassen im Rahmen von Seminaren in die Gedenkstätten Bergen-Belsen und Buchenwald. 
Am vergangenen Samstag fand hierfür die jährliche Arbeitstagung statt, bei der bestehende Methoden und Inhalte auf dem Prüfstein stehen, aber auch externe Inputs eingeholt werden. Dieses Jahr führte Dr. Ruth Preusse aus dem Haus der Wannsee-Konferenz einen Workshop zur "Pädagogik der Anerkennung" durch. Dabei stand die Frage im Vordergrund, unter welchen Bedingungen Jugendliche unterschiedlicher Herkunft sich nachhaltig mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinandersetzen können. 
 
- Konstruktive Tagung in der Villa ten Hompel zu "Geschichte- Gewalt - Gewissen"
Am 29.3.17 jährte sich zum zweiten Mal die Eröffnung der Ausstellung "Geschichte, Gewalt, Gewissen". 
Mit Hilfe dieser drei Schlüsselbegriffe, so betonten es Alfons Kenkmann und Christoph Spieker als ehemaliger und aktueller Leiter der Villa ten Hompel bei der Eröffnung der Tagung anlässlich des Jahrestages, können Themen der jüngeren Zeitgeschichte wissenschaftlich wie didaktisch neu justiert werden. Dies berücksichtigen Martin Winter (Leipzig), Thomas Köhler (Münster), Dr. Marco Dräger (Göttingen) und Martin Hölzl (Berlin) in ihren ertragreichen Beiträgen. 
Ein ausführlicher Tagungsbericht folgt. 
  
- Münsteraner Wochen gegen Rassismus
Auch im Rahmen der "Münsteraner Wochen gegen Rassismus" war die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie (Mobim) der Stadt Münster Mitveranstalter. 
Im Vordergrund stand gemeinsam ein Zeichen für ein weltoffenes und demokratisches Zusammenleben zu setzen. Die über 90 Veranstaltungen fanden unter dem Motto " 100% Menschenwürde -  Zusammen gegen Rassismus" statt. Dem Thema wurde sich durch die unterschiedlichsten Herangehensweisen gewidmet, sei es mit dem rassismuskritischen Stadtrundgang, einer Theateraufführung von einem Bertold-Brecht-Stück bis hin zum Kinderkino für Toleranz und viele weitere Aktionen in der ganzen Stadt. 

- "Turnschuh. Scheitel. Aluhut"
Rechtsextremismus in Deutschland anno 2017 
Die Expertise der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus war auch auf der Tagung "Turnschuh. Scheitel.Aluhut." in Rostock gefragt. Unsere Referenten, Anna-Lena Herkenhoff (Soziologin) und Michael Sturm (Historiker) hielten sowohl Vorträge zum Thema "Agitprop: Identitäre" als auch zum Thema "Lernort Gedenkstätte. Auch für die Rechtsextremismusprävention?". Weitere Diskussionspunkte waren unter anderem auch  die Konfrontation mit Rechtsextremismus sowohl in der Alltags- als auch in der Arbeitswelt (Ehrenamt/Sportverein/Betrieb).


INFO 

Aktuelle Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unserer Homepage unter http://www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel

Stadt Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel 
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
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