[WestG] [AKT] Newsletter Westfalen-Initiative 02/2017

Pöpken, Christian Christian.Poepken at lwl.org
Mi Apr 5 12:18:42 CEST 2017


Von: "Westfalen-Initiative" <info at westfalen-initiative.de>
Datum: 04.04.2017, 10:12


AKTUELL

Newsletter Westfalen-Initiative 02/2017

Westfalen-Initiative: Neue Geschäftsführung der Stiftung

Seit 1. April ist Dr. Roland Löffler, der bereits mit Jahresbeginn seinen Dienst angetreten hat, neuer Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-Initiative (WI). Er ist 1970 in Homberg/Efze geboren und hat Evangelische Theologie und Philosophie studiert in Tübingen, Berlin, Cambridge und Marburg, wo er 2005 promovierte. Ab 2007 war Löffler für die Herbert Quandt-Stiftung tätig, zunächst als Leiter des Themenfeldes "Trialog der Kulturen" in Bad Homburg und seit April 2011 als Leiter des Themenfeldes "Bürger und Gesellschaft" und der Berliner Repräsentanz der Stiftung. Seine umfangreichen Kenntnisse sind eingeflossen in zahlreiche Publikationen zu Integration, Migration, Nahostpolitik, interkulturellen und interreligiösen Dialog, Bürgergesellschaft, demografischen Wandel und ländlichen Raum, Stadtgesellschaften und öffentliche Räume. Unterstützt wird Löffler von Vera Kalkhoff als stellvertretende Geschäftsführerin. Sie ist bereits seit 2005 für die WI als Referentin und Projekt-Bevollmächtigte tätig. Mit den Personalveränderungen einher geht eine inhaltliche Neuausrichtung sowie der Abschied von den bisherigen Geschäftsführern Dr. Eberhard Christ und Dr. Niels Lange. Der eine ist nun in den Ruhestand getreten, nachdem er im Anschluss an seine aktive Tätigkeit für die Westfälische Verkehrsgesellschaft fünf Jahre die WI unterstützte. Der andere wird sich neuen Aufgaben zuwenden. Stiftungsvorsitzender Dr. Karl-Heinrich Sümmermann dankt beiden für ihren engagierten Einsatz. "Sie haben, und besonders Dr. Niels Lange in seiner gut 15jährigen verantwortungsvollen Tätigkeit, die Arbeit der WI maßgeblich mitgestaltet und deren Strategie nachhaltig geprägt."


Stiftungstag: Umfassende Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt

Nachhaltigkeit als konkretes Handlungsprinzip stand im Mittelpunkt des diesjährigen Stiftungstages Westfalen-Lippe. Mehr als 50 Teilnehmer waren am 24. März der Einladung des Stiftungsverbundes in die Kokerei Hansa nach Dortmund gefolgt. Birgit Radow, stellvertretende Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, betonte die Bedeutung des Themas, bevor Wilfried Lohre vom Netzwerk Kommunale Bildung den Plenumsvortrag "Nachhaltige Projektarbeit in Stiftungen" hielt. Er hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung kommunaler und regionaler Bildungslandschaften. Grundlegende Detailfragen zur Nachhaltigkeit in der Stiftungsarbeit beantworteten nahmittags kompetente Gesprächspartner auf sechs Themeninseln.


Regionale Einheit: Paziorek kündigt Gutachten zu Verflechtungen an

Die künftige regionalpolitische Ausrichtung sowie die Auswirkungen des Brexit auf die heimischen Unternehmen waren zentrale Themen der Mitgliederversammlung des Vereins Westfalen-Initiative. Vorsitzender Dr. Peter Paziorek kündigte an, nach der Landtagswahl das Gespräch mit den Parteien zu suchen. Dabei gehe er mit Blick auf Koalitionsverhandlungen davon aus, dass die Einheit Westfalens Grundlage aller strukturpolitischen Überlegungen sei. "Wir wollen die Verzahnung zwischen den Teilregionen verstärkt sehen. "Wertschöpfungsketten und Zusammengehörigkeit brechen nicht an Planungsgrenzen ab." Deshalb gelte es, die engen Beziehungen des westfälischen Ruhrgebietes mit dem südlichen Münsterland und Südwestfalen beizubehalten und möglichst auszubauen. Paziorek kündigte an, die Westfalen-Initiative werde ein Gutachten in Auftrag geben, das diese Verflechtungen wissenschaftlich analysiere. Denn "es gibt viel mehr Brücken als bekannt ist". Den Verlust wichtiger Handelsbeziehungen für die heimischen Unternehmen sagten die drei Referenten des Podiumsgespräches über die wirtschaftlichen Folgen des Brexit voraus. Der Europaabgeordnete Markus Pieper, Prof. Dr. Bodo Risch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen und Geschäftsbereichsleiter International und Volkswirtschaft, sowie Dr. Herbert Jakoby, Abteilungsleiter Außenwirtschaft im NRW Wirtschaftsministerium, prophezeiten einen harten Austritt Großbritanniens aus der EU. Das betroffene jährliche gesamte Handelsvolumen westfälischer Unternehmen bezifferte Risch mit rund fünf Milliarden Euro, deren Mitarbeiterzahl mit 35.000. Letztlich werde es die britische Wirtschaft härter treffen als die westfälische, für die die Folgen "beherrschbar" seien. 


Westfalen bewegt: 59 Bewerbungen für neuen Wettbewerb

59 Bewerbungen sind für den diesjährigen Wettbewerb "Westfalen bewegt" eingetroffen. Insgesamt sind 40.000 Euro zu gewinnen. Für den ersten Preis sind 10.000 Euro ausgeschrieben. Die Hälfte gibt es für einen zweiten Rang und immerhin 2.000 Euro für einen dritten Platz. Der Wettbewerb würdigt beispielhafte ehrenamtliche Projekte. Er richtet sich dazu an Gruppen in Westfalen, die in nachahmenswerter Weise die Gestaltung der Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht allein auf staatliche oder bereits institutionalisierte Hilfe bauen. Die Tätigkeit kann alle Bereiche umfassen, von der Flüchtlingshilfe, dem Einsatz für Menschen mit Handicaps bis zu Kultur, Sport und Denkmalpflege des öffentlichen Lebens. Die Jury wird nun alle Bewerbungen sichten und dann entscheiden, so dass die Preisüberreichungen bis Ende der Sommerferien abgeschlossen sind. Selbst wer am Ende kein Geld erhält, gewinnt: Er ist Mitglied in einem sozialen Netzwerk, in dem die Westfalen-Initiative die Ehrenamtsgruppen zum Zwecke des Erfahrungsaustausches bündelt. Inzwischen sind rund 250 Initiativen dabei. Der Wettbewerb "Westfalen bewegt" wird in diesem Jahr zum fünften Mal ausgelobt. Seit 2013 hat die Westfalen-Initiative 38 Projekte mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 207.000 Euro gefördert. Sie honoriert und unterstützt damit ganz maßgeblich den ehrenamtlichen Einsatz von Bürgern in der Region.


Westfalen-Straßenkarte: Vierte überarbeitete Auflage bietet hohen Nutzwert

Der große Erfolg der Westfalen-Straßenkarte war im Zeitalter moderner Navigationsgeräte nicht unbedingt vorauszusehen. Insgesamt 25.000 Karten wurden bislang gedruckt. Jetzt legt die Westfalen-Initiative in einer vierten, grundlegend überarbeiteten Auflage nochmal 10.000 Exemplare nach - ein Beleg für den Bedarf an Informationen über die Region. Die Karte bietet eine Übersicht über die Umgebung - und hat damit dem Navi etwas voraus. Sie zeigt auf der Vorderseite die aktuellen Straßenverläufe in Westfalen-Lippe. Auf der von der Geographischen Kommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gestalteten Rückseite sind rund 1.000 Sehenswürdigkeiten der Region eingezeichnet, ergänzt durch Fotos und einführende Texte über Westfalen. Die Karte wurde komplett überarbeit: Ein modernes Design, neue Fotos, sprachlich angepasste und gekürzte Texte sowie eine Neuauswahl der eingezeichneten Sehenswürdigkeiten passen besser zum heutigen Freizeitverhalten als die bisherigen Auflagen. Waren in den ersten Westfalen-Straßenkarten beispielsweise noch Burg- und Schlossruinen oder ehemalige Klöster eingezeichnet, findet der Nutzer in der Auflage von 2017 neben historischen Sehenswürdigkeiten auch touristische Themenrouten und Freizeiteinrichtungen wie Freilichtbühnen, Theater, Freizeitbäder und -parks oder Sporteinrichtungen. Die 2017er-Auflage der Karte hat also einen großen Nutzwert für alle, die sich einen größeren Überblick über die Freizeitmöglichkeiten in der Region verschaffen wollen. Auch diesmal haben sich wieder westfälische Unternehmen gefunden, die den Druck mittels einer Anzeige unterstützt haben. Die Karten sind unter der ISBN 978-3-00-055975-4 im Buchhandel sowie an Tankstellen der Westfalen AG erhältlich. Überdies sind sie bei der Westfalen-Initiative für eine Schutzgebühr von zwei Euro plus Versandkosten zu bekommen. Interessenten schicken eine Email an info at westfalen-initiative.de.


Regionalbewusstsein: Bundespräsident Steinmeier: "Ich als Westfale"

Mit überwältigender Mehrheit hat die Bundesversammlung Frank-Walter Steinmeier zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Wer am Wahlabend aufmerksam die Nachrichtensendungen im Fernsehen verfolgt hat, hat mehrfach hören können, dass Steinmeier aus Westfalen stammt. Auch die nationalen Printmedien verweisen reihenweise auf die westfälischen Wurzeln des nächsten Staatsoberhauptes, das sich selbst "Ich als Westfale" bezeichnet. Dieses beredte Beispiel zeigt mustergültig, dass die westfälischen Teilregionen schon auf der bundesdeutschen Ebene zu klein und deshalb untauglich sind als Verortungsbezeichnung. Die Region als Ganzes müsste daraus lernen, sich als identitätsstiftende Einheit zu präsentieren und kleinkariertes Kirchturmdenken hintanzustellen.


Abfall-Statistik: Jeder Westfale verursacht rund 189 Kilogramm Haus- und Sperrmüll

Jeder Einwohner Westfalens hat im Jahr 2015 durchschnittlich 188,5 Kilogramm Haus- und Sperrmüll produziert. Das belegt eine aktuelle Erhebung des Statistischen Landesamtes. Demnach fielen in der Region insgesamt rund 1,6 Millionen Tonnen häusliche Abfälle an, also ohne Gewerbeabfälle. Dabei gab es innerhalb der Region erhebliche Unterschiede. So ist für Bottrop mit einem Pro-Kopf-Wert von 340,3 Kilogramm der landesweit höchste Wert verzeichnet. Der NRW-weit wenigste Müll fiel im Kreis Höxter an. Dort verursachte jeder Einwohner statistisch 94,1 Kilogramm Abfall. Experten führen die regionalen Abweichungen unter anderem auf unterschiedliche Sozialstrukturen zurück. Auch der Bildungsstand könne relevant sein.      


Regionale-Bewerbungen: Zwei Mal Zuschlag für westfälische Teilregionen

Mit den Zuschlägen für Süd- und Ostwestfalen haben sich gleich zwei westfälische Teilregionen erfolgreich um die Ausrichtung der Regionalen 2022 und 2025 beworben. Mit der Entscheidung der Landesregierung ist sichergestellt, das Fördergeld in Millionenhöhe fließt. In Ostwestfalen-Lippe haben die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie die kreisfreie Stadt Bielefeld ein Konzept eingereicht, das deren Attraktivität durch eine gleichmäßigere Entwicklung sicherstellt. Die Kreise Soest, Olpe, Siegen-Wittgenstein, der Märkische Kreis und der Hochsauerlandkreis setzen bei ihrer Kooperation auf die Digitalisierung als Instrument zur weiteren Stärkung Südwestfalens. Die zeitliche Abfolge der Regionalen, für die sieben Bewerbungen vorlagen, wird noch festgelegt.


Landwirtschaft: Bauern hoffen auf Ende der Krise

Die westfälischen Bauern hoffen nach zwei Krisenjahren auf wirtschaftliche Erholung. Nach Angaben des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes mussten die Haupterwerbsbetriebe 2016 einen Gewinnrückgang von durchschnittlich 16 Prozent auf 33.000 Euro hinnehmen. Besonders hart betroffen waren erneut die Sauenhalter und die Milchbauern, von denen innerhalb des vergangenen Jahres fast zehn Prozent die Produktion einstellten. Für das laufende Jahr hoffen die Landwirte auf eine stärkere Nachfrage sowie eine Erhöhung der Erzeugerpreise durch deutliche Produktionsrückgänge bei Milch und Fleisch. WLV-Präsident Johannes Röring sieht "erste Anzeichen für eine Verbesserung der Situation". Diese sei auch bitter nötig, "denn die Krise hat tiefe Löcher in den Kassen der Bauern hinterlassen und es wird Zeit brauchen, bis diese wieder gestopft sind".


Termine

7. April 2017	Kai-Uwe Bergmann von der dänischen Bjarke Ingels Group (BIG) spricht während eines Zusatztermins im Rahmen der Werkvortragsreihe "Architektur im >Kontext< 2017" des LWL und des BDA Münster - Münsterland ab 17 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 in 48143 Münster
5. Mai 2017	Das klassische 10er-Blechbläserensemble Brasssonanz gastiert ab 19 Uhr auf Gut Heidefeld, am Wielbach 7c in Bocholt-Spork. URL: www.musiklandschaftwestfalen.de


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