[WestG] [AKT] Stadtarchiv Muenster uebernimmt Nachlass von Architekt Hans Ostermann

Pawlitta, Pascal Pascal.Pawlitta at lwl.org
Mo Jan 26 09:59:57 CET 2015


Von: "Stadt Münster" <info at presse-service.de>
Datum: 23.01.2015, 10:30


AKTUELL

Als Architekt das Stadtbild geprägt - Stadtarchiv übernimmt Nachlass von Hans Ostermann / Neue Initiative: Private Nachlässe von Architekten dauerhaft sichern  

Der Architekt Hans Ostermann (1898-1990) prägte das Stadtbild Münsters. Er beteiligte sich mit allein acht Giebelhäusern maßgeblich am Wiederaufbau des Prinzipalmarktes und errichtete 1954 das Kino Schlosstheater an der Melchersstraße. Aus der Vorkriegszeit stammen das Standortlazarett (1935-38), die St. Konrad-Kirche (1937/38) sowie das Apollo-Theater (1937). Als Kommunalpolitiker wirkte er von 1946 bis 1958 im Rat der Stadt. Seinen für die Stadtgeschichte wertvollen Nachlass wird nun das Stadtarchiv bewahren.

Auf Initiative des Architekten und Journalisten Stefan Rethfeld übergaben Gabi Droste, Tochter von Hans Ostermann, und  Ehemann Bernt Droste - er war  als Architekt langjähriger Büropartner Ostermanns -  umfangreiche Unterlagen jetzt dem Archiv. Sie bekräftigten dies mit ihrer Unterschrift unter dem Deponierungsvertrag.  Der beinahe 1000 Stücke umfassende Nachlass wurde zum Schutz der Originale komplett digitalisiert und steht demnächst der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit im Stadtarchiv zur Verfügung.

Hans Ostermann war ein über Münster hinaus bedeutender Architekt. Sein Nachlass umfasst Fotografien der Bauwerke, Pläne und Zeichnungen, Zeitungsausschnitte und Grafiken befreundeter münsterscher Künstler. Ostermann war in der Künstlervereinigung Schanze aktiv.

Die Übergabe dieses Architektennachlasses war ein erster Schritt. Das Stadtarchiv möchte weitere private Nachlässe von lokal und regional agierenden Architekten sichern und für die Nachwelt dauerhaft erhalten. Der Schwerpunkt soll dabei auf Projekten des 20. Jahrhunderts liegen. Stadtarchivleiter Dr. Hannes Lambacher: "Uns interessiert besonders Material der Generation des Wiederaufbaus sowie der Boom-Jahre in den 1960/70ern. Willkommen sind Pläne und Zeichnungen, Fotografien und Publikationen."

Vermächtnisse internationaler Architekten werden oft an Universitäten, in zentralen Archiven oder von überregionalen Museen und Stiftungen verwahrt. Anders private Nachlässe regionaler und lokaler Baumeister: Hier lagert das Material zumeist auf Dachböden, in Kellern oder wird nicht selten entsorgt.

"Architektennachlässe zählen zum Gedächtnis einer jeden Stadt", begründet Initiator Stefan Rethfeld sein Engagement und findet Bestätigung bei Dr. Lambacher: "Das Stadtarchiv Münster sammelt, archiviert und konserviert dieses Material und stellt es interessierten Forscherinnen und Forschern zur Verfügung." Informationen zur Übernahme weiterer privater Nachlässe von Architekten gibt es im Stadtarchiv (Telefon 02 51 / 4 92-47 01) oder bei Stefan Rethfeld (Telefon 02 51 /  4 14 57 57).


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