[WestG] [AKT] Von gesunkenen Kaehnen und anderen Katastrophen: Tag der Archive am 04.03.2012
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Feb 29 09:38:12 CET 2012
Von: "Stadt Münster" <info at presse-service.de>
Datum: 28.02.2012, 12:08
AKTUELL
Von gesunkenen Kähnen und anderen Katastrophen
Tag der Archive: Fünf Institutionen laden am 4. März ein /
Geschichte hautnah erleben
Feuer und wuchtige Explosionen in der Munitionsanstalt
Mauritzheide im Dezember 1915 oder der schnelle Untergang eines
tonnenweise mit Archivgut beladenen Bootes im März 1945 - das
sind zwei Ereignisse, die dem "Tag der Archive" am 4. März
ihren Stempel aufdrücken. "Feuer, Wasser, Krieg und andere
Katastrophen" lautet das Motto, zu dem fünf große Archive aus
Münster einladen, um Geschichte hautnah zu erleben.
Archivarbeit nur für Experten, Geschichtsstudenten und
Wissenschaftler? Im Gegenteil, schlummern in Archiven doch von
Taufregistern bis Vereinschroniken viele Informationen, die
nicht allein einem Fachpublikum zur Verfügung stehen. Wie auch
die Öffentlichkeit Bestände für eigene Recherchen nutzen kann,
wollen die beteiligten Institutionen an diesem Tag
demonstrieren und mit Einblicken in ihre Arbeit Hemmschwellen
abbauen. Von 12 bis 18 Uhr stellen sich die Archive von Stadt,
Land NRW, LWL- Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Bistum und
Universität mit Führungen, Mitmachaktionen, Lesung und Vortrag
in der Speicherstadt in Münster-Coerde vor.
Wie Archive arbeiten, zeigen die Ansprechpartner an
Informationsständen im Stadtarchiv (Speicher 8). Eine kleine
Archivalienschau gibt einen Eindruck von Kulturgütern, die
sonst sicher in den Magazinen lagern. Für das Publikum öffnen
sich an diesem Tag Türen, die sonst verschlossen bleiben. So
lassen sich Restauratoren im Technischen Zentrum des
Landesarchivs (Speicher 11) über die Schulter sehen. Rundgänge
führen stündlich ab 12 Uhr in die Magazine des Stadtarchivs, in
denen historische Schätze für die Zukunft verwahrt werden.
Notfallübung mit Feuerwehr
Ob kleinere Wasserschäden durch verstopfte Rohre oder
Katastrophen wie der verheerende Brand in der
Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar - kein Archiv ist vor
Ernstfällen geschützt. In Münster haben sich daher im Jahr 2010
Archive und Bibliotheken zu einem Notfallverbund
zusammengeschlossen. Das Ziel: gegenseitige Unterstützung im
Falle einer großen Gefährdung. Am "Tag der Archive" stellt sich
der Verbund vor und probt gemeinsam mit der Feuerwehr zwischen
12 und 14 Uhr den Notfall. Besucher sind eingeladen, sich an
der "Ersten Hilfe" für beschädigte Akten und Bücher zu
beteiligen.
Eines der bundesweit größten Projekte zur Rettung
kriegsgeschädigten Archivgutes ist im Technischen Zentrum
angesiedelt. Das landesweite Restaurierungszentrum demonstriert
an "Gesunkenen Schätzen - Kahnakten" seine Arbeitsweise (15.30
Uhr). Zuvor, um 14.15 Uhr, berichtet Gerd Dethlefs im
Stadtarchiv über Kriege und Katastrophen in Münsters Geschichte
- nicht nur über die Explosion in der Munitionsanstalt.
Programm für kleine Gäste
Auch an die "kleinen" Gäste ist gedacht. Im Stadtarchiv richtet
sich eine Führung eigens an Kinder (14.15 Uhr), und im
Technischen Zentrum heißt es zwischen 12 und 18 Uhr "Mitmachen"
beim Wachssiegel gießen und Schreiben mit Gänsekiel und Tinte.
Prominenter Gast im Stadtarchiv ist um 17 Uhr Jürgen Kehrer.
Der Erfinder der Wilsberg-Figur liest aus seinen historischen
Münster-Krimis. Für deren Recherche hat der Autor immer wieder
auch in Münsters Archiven gestöbert …
INFO
Der "Tag der Archive", initiiert vom Verband deutscher
Archivarinnen und Archivare e.V. (VdA), wird bundesweit alle
zwei Jahre ausgetragen. Fünf Institutionen aus Münster stellen
sich am 4. März in der Speicherstadt in Coerde vor:
Bistumsarchiv, Landesarchiv NRW und Technisches Zentrum,
LWL-Archivamt für Westfalen, Stadtarchiv, Universitätsarchiv.
In Führungen, Aktionen, Vortrag und Lesung gibt es von 12 bis
18 Uhr "Geschichte zum Anfassen".
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte