[WestG] [AKT] Detmolder LWL-Museumsleiter leitet Verband Europaeischer Freilichtmuseen
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Sep 7 10:39:53 CEST 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 05.09.2011, 15:35
AKTUELL
Detmolder LWL-Museumsleiter leitet Verband Europäischer
Freilichtmuseen
Wissenschaftliche Gesellschaft regt seit 45 Jahren fachlichen
Dialog an
Wer nicht in einem Museum arbeitet, dürfte dem Verband bisher
kaum begegnet sein: Der Verband europäischer Freilichtmuseen
(engl.: AEOM - Association of European Open Air Museums) ist
ein Netzwerk der etwas über 50 größten Freilichtmuseen in
Europa, das dem Austausch von Wissen und Erfahrungen unter den
Museumskräften dient. Die Organisation ist der
ICOM(=International Council of Museums) angegliedert und wurde
2011 45 Jahre alt.
Schon seit der Gründung des Verbandes waren die Leiter des
LWL-Freilichtmuseums Detmold stets sehr aktiv gewesen, die
beiden Vorgänger von Dr. Jan Carstensen, Prof. Dr. Josef
Schepers und Prof. Dr. Stefan Baumeier waren Mitglieder des
Verbandes.
Ende August nun konnte Thomas Bloch Ravn, der bisherige Inhaber
des präsidialen Ehrenamtes und Museumsdirektor des dänischen
Freilichtmuseums "Den Gamle By" gratulieren: Dr. Jan Carstensen,
Museumsleiter des LWL-Freilichtmuseums Detmold, wurde von der
Mitgliederversammlung zum Präsidenten dieser wissenschaftlichen
Gesellschaft gewählt. Wie die Wahl des Gesamtvorstandes, dessen
Mitglieder aus der Tschechischen Republik, England, den
Niederlanden sowie aus Süddeutschland kommen, fand auch die
Abstimmung für den auf zwei Jahre gewählten, neuen Präsidenten
während einer fünftägigen internationalen Konferenz des
Verbandes im tschechischen Roznov statt. Hier befindet sich das
größte tschechische Freilichtmuseum.
Carstensen war seit 2007 Vizepräsident des Verbandes und ist
schon seit 2001 im Vorstand tätig. Anlässlich der Wahl äußerte
der Kulturwissenschaftler: "Erfahrung in der Führung eines
solchen internationalen Verbandes habe ich während der
vergangenen vier Jahre als Vizepräsident bereits gesammelt.
Damit bin ich auf die Verbandsaufgabe gut vorbereitet, den
Gedanken der Freilichtmuseen zu verbreiten und den Dialog der
Fachkreise anzuregen."
Zu den zentralen Aufgaben des Amtes gehört es, die alle zwei
Jahre stattfindende Konferenz mit jeweils rund 120 Teilnehmern
zu organisieren. Weiterhin werden regelmäßig fachliche
Workshops zu verschiedenen Themen, die für Freilichtmuseen von
Bedeutung sind, veranstaltet. Das letzte dieser Arbeitstreffen
fand unter dem Titel "Eingang - Publikum - Neue Ideen zur
Eingangssituation in Freilichtmuseen" im Oktober 2010 im
LWL-Freilichtmuseum Detmold statt.
Als neue Vize-Präsidentin amtiert Katarina Frost aus Schweden.
Der Verband hat aktuell rund 60 Mitglieder aus sämtlichen
Mittel-, Nord- und Osteuropa. Die großen Freilichtmuseen
Europas sind zwar sehr unterschiedlich, aber alle zeigen
Gebäude aus alter Zeit im Maßstab 1:1, sie bilden die jeweilige
Lebensweise, Traditionen, regionale Kulturen sowie die
Geschichte einzelner Regionen oder Länder, ab. Hintergrund: Die
Idee der Freilichtmuseen kommt aus Schweden, wo vor über 120
Jahren "Skansen" bei Stockholm als erstes Museum dieser Art
gegründet wurde. Inzwischen gibt es in ganz Europa, Nordamerika,
Japan, Australien usw. solche Museen. "Skansen" wurde 1891
gegründet, in den 1920er und 1930er Jahren breitete sich der
Freilichtmuseums-Gedanke weiter aus. Im gesamten
Osteuropäischen Raum ist dieser Begriff zum Markenzeichen
geworden, heute heißen die Freilichtmuseen dort "Skanzen".
Das erste größere deutsche Freilichtmuseum ist das Museumsdorf
Cloppenburg, das 1935 gegründet wurde. In West- und
Süddeutschland wurden dann große Regionale Freilichtmuseen in
den 1950er und 1960er Jahren mit großem Erfolg gegründet und
bis heute betrieben. Sie erfreuen sich außerordentlich großer
Beliebtheit und gehören so zum allgemein meistbesuchten
Museumstyp.
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