[WestG] [AKT] Dr. Oetker unterstuetzt Stiftung fuer Burg Huelshoff

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Fr Dez 2 10:40:26 CET 2011


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 29.11.2011, 15:38


AKTUELL

Dr. Oetker unterstützt Stiftung für Burg Hülshoff

Bei einem Besuch auf Burg Hülshoff, dem Geburtshaus der 
westfälischen Dichterin Annette von Droste Hülshoff, hat sich 
der Unternehmer Dr. August Oetker positiv zu der geplanten 
Stiftung geäußert. "Dieses Projekt hat Zukunft", so Oetker, der 
die Stiftung zum Erhalt der Burg mit einem "namhaften Betrag" 
unterstützen will.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verfolgt den Plan, 
gemeinsam mit Partnern die Burg Hülshoff bei Münster, das 
Geburtshaus einer der wichtigsten deutschen Dichterinnen, 
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), in einer Stiftung zu 
erhalten. Für die Gründung der Stiftung wird nach Auskunft von 
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale ein Kapital 
von insgesamt 19,3 Millionen Euro benötigt.

Nach seinem Eindruck werde das Stiftungsprojekt gut 
vorangetrieben, um auf dem wichtigen Feld der Literatur einen 
"authentischen Ort zu erhalten", so Oetker weiter. Annette von 
Droste-Hülshoff sei eine "Galionsfigur für Westfalen", die eine 
ganz große Chance zur Identifikation mit dem Thema Literatur in 
Westfalen biete. Darum werde er als Bielefelder auch ein 
Projekt im Münsterland unterstützen. Oetker: "Wir müssen die 
Grenzen in Westfalen überwinden." Er werde der Stiftung auch 
nach ihrer Gründung zum Ende des Jahres mit Rat und Engagement 
zur Seite stehen.

Hintergrund
Die gesamte Burganlage bei Havixbeck (Kreis Coesfeld), die 
Ländereien sowie zahlreiche Exponate bildender und 
literarischer Kunst aus Familienbesitz werden nach den Plänen 
in die Stiftung ein-gebracht. Gutachter hatten nach Abzug aller 
Verbindlichkeiten einen jährlichen Ertrag aus dem 
Stiftungskapital von 450.000 Euro veranschlagt, um einen 
finanziell gesicherten Betrieb zu gewähr-leisten.

Hintergrund der geplanten Stiftung für Burg Hülshoff war auch 
die heftige Kritik an dem Gutachten "KunstNRW" zur Kultur und 
Kulturförderung, das die damalige Landesregierung vor drei 
Jahren vorgestellt hatte und das den westfälischen Landesteil 
so gut wie nicht erwähnte. Das Gutachten mit der einseitigen 
Bevorzugung des Rheinlandes habe Westfalen aufgeweckt, hieß es 
seinerzeit. Auch in Westfalen und Lippe brauche man vorzeigbare 
Projekte, die die Landesregierung ebenso wie die Kultur im 
Rheinland unterstützen müsse.

Burg Hülshoff
Die Wasserburg Hülshoff ist sowohl aus baudenkmalpflegerischer 
Sicht als auch als Geburtsort der Dichterin Annette von 
Droste-Hülshoff von hohem Interesse. Bei der Burg Hülshoff 
handelt es sich um eine typische westfälische Wasserburg mit 
einer über 500jährigen Familientradition.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg bereits im 11. 
Jahrhundert. 1417 kam sie in den Besitz der Herren von 
Deckenbrock, die sich später "von Droste" nannten. Das 
Herrenhaus ließ Heinrich I. von Droste Hülshoff um 1540/1545 
erbauen. Das in Form einer geschlossenen Renaissanceanlage 
gebaute Haus ist bis heute erhalten. Angeschlossen an die Burg 
ist eine im späten 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaute 
Kapelle. Die Anlage mit dem öffentlich zugänglichen Park, der 
Burg sowie einem Drostemuseum ist in Familienbesitz.

Burg Hülshoff ist der Geburtsort der Dichterin Annette von 
Droste-Hülshoff. Im Januar 1797 wurde die Dichterin auf der 
Wasserburg geboren und verbrachte dort sowie in dem unweit 
gelegenen Haus Rüschhaus Großteile ihres Lebens. Zu Lebzeiten 
weitgehend unbekannt, zählt Annette von Droste-Hülshoff längst 
zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Literatur 
und ist unbestritten die wichtigste Dichterin Westfalens. Ihr 
Werk hat einen anerkannt hohen Stellenwert in der deutschen 
Literatur, Teile daraus wie die Erzählung "Die Judenbuche" 
gehören zur Weltliteratur.


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