[WestG] [LIT] Heising, Praesentienbuch des adeligen Damenstifts Heerse (868-1810), Online-Publikation

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Di Mai 18 15:18:19 CEST 2010


Von: "Marcus Weidner" <marcus.weidner at lwl.org>
Datum: 18.05.2010, 15:10


LITERATUR

Bernhard Heising
Präsentienbuch des adeligen Damenstifts Heerse (868-1810)
Verzeichnis und Buch der Memorien (Gedächtnisse) und gestifteten Feste
in der Herser Kirche im Jahreslauf, nach dem Kalender zu finden,
bestimmt für die Kapelle des heiligen Lambertus für jeden, der
hineinschauen will. Überliefert im Neuenheerser Kopialbuch Seite 455 -
503 (mit dem Anhang der Seiten 505-513)
Bad Driburg 2010
Online-Publikation, URL:
http://www.westfaelische-geschichte.de/lit8029

Im Mittelalter wurden in Klöstern und Stiften die Teilnehmer an
Memorien und Festgottesdiensten in der Regel mit Geschenken bedacht, die
Anwesenheitsgeschenke, lat. praesentiae, genannt wurden. Die Mittel dazu
rührten aus Stiftungen von Gütern, Einkünften und Renten. Der Prokurator
des Stiftes, der in dieser Funktion gern Divisor genannt wurde, teilte
die vorgesehenen Präsentien sogleich nach dem Gottesdienst an die
berechtigten Personen aus.

In einem Festkalender des adligen Stiftes Heerse (868-1810) waren neben
der Liturgie der Feste und Jahrgedächtnisse auch Höhe und Art der
Präsentien verzeichnet. Der Kalender wurde mehrfach kopiert, für die
Äbtissin, die Stiftsdamen, die Benefiziaten. Der Rektor der
Lambertuskapelle legte eine Kopie in seiner Kapelle aus, jeder sollte
hineinschauen können. Dieses Dokument wurde vom Pastor Anton Gemmeke
entdeckt und im Neuenheerser Kopialbuch bewahrt. In seinem Standardwerk
"Geschichte des adeligen Damenstifts zu Neuenheerse", Paderborn,
Bonifacius Druckerei 1931, nennt er den Kalender "Liber Praesentiarum"
(S. 63). 

Das Präsentienbuch des adeligen Damenstifts Heerse, das Bernhard
Heising eingeführt, erläutert und übersetzt hat, nennt viele
Stiftspersonen und gibt Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse
und die Gottesdienstordnung des Stifts. 

Heising hat bereits das "Neuenheerser Kopialbuch (1730-1737)" von
Johannes Tütel und Nikolaus Zimmerman online publiziert (URL:
http://www.westfaelische-geschichte.de/lit7710).


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