[WestG] [AKT] "Rheda unter dem Hakenkreuz": Jahresthema des Heimatvereins Rheda wird beim Geschichtsfest praesentiert
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jun 17 10:44:00 CEST 2010
Von: "Martin Wedeking" <info at heimatverein-rheda.de>
Datum: 17.06.2010, 10:15
AKTUELL
"Rheda unter dem Hakenkreuz"
Jahresthema des Heimatvereins Rheda wird beim Geschichtsfest
präsentiert
Seit seinem 75-jährigen Jubiläum vor drei Jahren befasst sich
der Heimatverein Rheda in seinem Jahresprogramm stets mit einem
bestimmten Jahresthema. In diesem Jahr wagt man sich an Rheda
in der Zeit des Nationalsozialismus und des "Dritten Reichs"
heran, ein nicht immer einfaches Thema, das aber auch die
Kindheit und Jugendzeit zahlreicher heute noch lebender Rhedaer
behandelt.
Dementsprechend sind die 1930er und 40er Jahre mit vielerlei
Erinnerungen verbunden, neben negativen Auswirkungen des
Führerstaats auf örtlicher Ebene stehen gleichberechtigt auch
positive Kindheits- und Jugenderinnerungen. Der Heimatverein
Rheda und sein historischer Arbeitskreis wollen in diesem Jahr
die Gelegenheit nutzen, die Zeit als Rheda "unter dem
Hakenkreuz" stand, sowohl nach historischem Archivmaterial als
auch mit Hilfe von Zeitzeugen zu erforschen.
Einen ersten Einblick in die Ergebnisse ist am kommenden
Wochenende im Rahmen des Geschichtsfestes möglich. Dieses
beginnt am Freitag, den 18. Juni mit einem Vortrag um 19.00 Uhr
im Domhof. Am Sonntag, den 20. Juni findet um 14.00 Uhr ein
historischer Stadtrundgang statt, anschließend ist ab 15.30 Uhr
im Domhof die Kaffeetafel gedeckt, später wird auch gegrillt.
Zu den Veranstaltungen lädt der Heimatverein Rheda neben seinen
Mitgliedern auch alle anderen Interessierten ein. Der Eintritt
ist jeweils frei.
Den historischen Vortrag am Freitagabend zum Thema "Feste im
Nationalsozialismus. Das Beispiel Westfalen" hält Prof. Dr.
Werner Freitag. Der gebürtige Rhedaer ist nach Stationen in
Bielefeld und Halle an der Saale Professor für Westfälische
Landesgeschichte an der Westfälische Wilhelms-Universität
Münster.
Feste und Nationalsozialismus - nur auf dem ersten Blick ein
Widerspruch. Zwar wissen wir, dass die braunen Machthaber ihre
Herrschaft mit dem Mittel der Propaganda zu inszenieren und zu
reglementieren wussten. Demzufolge hätten Feste als Akte der
Freude und des Ausbruchs aus dem Alltag eigentlich nicht
vorzukommen. Gleichwohl: Von 1933 bis zum Beginn des Krieges
gab es in den Dörfern und Städten Westfalens wie auch anderswo
eine ausgeprägte Festkultur, bei der sich
nationalsozialistischer Herrschaftsanspruch, die Zustimmung der
Bevölkerung zum Führer und festliche Traditionen miteinander
verbanden. Das Dritte Reich wurde im Fest von vielen bestätigt
und überhöht.
Der Vortrag beleuchtet die zahlreichen Feste und Feiern, welche
die Machtergreifung begleiteten, etwa den Tag von Potsdam, und
geht dann auf die neuen Feste ein, z.B. den 1. Mai, das
Erntedankfest und, "Führers Geburtstag". Abschließend geht es
um die Nazifizierung der alten Feste. Hier ist an Schützenfeste
und an Ortsjubiläen zu denken. Am Schluss des Vortrages werden
die Feste der NSDAP vorgestellt: Die "Gefolgschaft" wurde im
Fest eingefordert und vertieft.
Nach der westfälischen Perspektive richtet Jürgen Kindler am
Sonntag im Rahmen eines historischen Stadtrundgangs den Blick
auf das, was in Rheda passierte. Thema des Stadtrundgangs sind
"Orte des Nationalsozialismus in Rheda". Treffpunkt ist um
14.00 Uhr auf dem Parkplatz des Seniorenheims St. Elisabeth an
der Ringstraße/Ecke Auf der Howe.
Von dort aus geht es zu Fuß zu verschiedenen Stationen
innerhalb der Rhedaer Innenstadt: zum Standort der früheren
"Adolf-Hitler-Eiche", zum Rathaus, zum Doktorplatz als
ehemaligem Standort der Rhedaer Kriegerdenkmale und zum "Alten
Amtsgericht", das als "Horst-Wessel-Haus" den
nationalsozialistischen Organisationen und Verbänden diente.
Der Rundgang endet gegen 15.30 Uhr am Domhof.
Alle Termine als Übersicht:
Freitag, 18.06.2010:
19.00 Uhr Vortrag "Feste im Nationalsozialismus.
Das Beispiel Westfalen"
Referent: Prof. Dr. Werner Freitag
Ort: Domhof Rheda, Am Domhof 1
Sonntag, 20.06.2010:
14.00-15.30 Uhr Stadtrundgang "Orte des
Nationalsozialismus in Rheda"
Referent: Jürgen Kindler
Beginn: Parkplatz Seniorenheim St. Elisabeth,
Ringstraße/Ecke Auf der Howe
15.30-ca. 18.30 Uhr Kaffeetafel im Domhof,
anschließend Grillen
Ort: Domhof Rheda, Am Domhof 1
INFO
Veranstaltungsdaten:
Vortrag "Feste im Nationalsozialismus" und
Stadtführung "Orte des Nationalsozialismus in Rheda"
Datum: 18. u. 20.06.2010
Heimatverein Rheda e.V.
Am Domhof 1
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.: 05242/48676
Fax: 05242/9860601
E-Mail: info at heimatverein-rheda.de
URL: www.heimatverein-rheda.de
Kontakt:
Martin Wedeking
Heimatverein Rheda e.V.
Tel.: 05242/906476
Fax: 03221/2357849
E-Mail: info at heimatverein-rheda.de
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