[WestG] [AKT] Herkules in der "Helden"-Ausstellung: Statue, Amphoren und eine 2.300 Jahre alte Nuckelflasche zeigen den Superstar der Antike
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Feb 24 08:35:39 CET 2010
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 23.02.2010, 13:41
AKTUELL
Herkules in der "Helden"-Ausstellung
Statue, Amphoren und eine 2.300 Jahre alte Nuckelflasche zeigen
den Superstar der Antike
Herkules, der Superstar der Antike, ist in der Henrichshütte
eingetoffen. Im LWL-Industriemuseum wurde am Montag (22.02) ein
3,20 Meter hoher Gipsabguss des sagenumwobenen griechischen
Heros aufgestellt - Kraftakt für ein überragendes Exponat der
Ausstellung "Helden. Die Sehnsucht nach dem Besonderen", die
der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Zusammenarbeit
mit der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 vom 12. März bis 31.
Oktober in seinem Hattinger Industriemuseum zeigt.
Die Kolossalfigur wurde eigens für die Schau in der
Gipsformerei der Königlichen Museen für Kunst und Geschichte
Brüssel gegossen. Ein aufwändiges, fünf Monate dauerndes
Verfahren und Zeugnis eines aussterbenden Handwerks, das nur
noch akademisch gefragt ist. Getreu einer Form, die im 19.
Jahrhundert genommen wurde und die weltweit nur noch einmal
existiert. Vorbild ist der "Herakles Farnese" - eine berühmte
römische Marmorkopie aus dem 2. Jh. n. Chr., die in den
Farnesischen Sammlungen im Nationalmuseum in Neapel steht. Das
griechische Original des Bildhauers Lysipp aus dem 4.
Jahrhundert v. Chr. ist nicht mehr erhalten.
Hintergrund
Als Sohn des Gottes Zeus und der sterblichen Alkmene wurden
Herkules - in der griechischen Mythologie Herakles genannt -
übermenschliche Kräfte nachgesagt, die er schon als Säugling
unter Beweis stellt. "Berühmt ist er für seine zwölf Taten, die
er im Auftrag des Königs Eurystheus erledigen musste. Er
besiegt wilde Bestien und löst scheinbar unlösbare Aufgaben.
Seine Abenteuer führen ihn an die Ränder der damalig bekannten
Welt und sogar in die Unterwelt", erläutert Lars Petersen,
Kurator des Ausstellungsbereiches "Antike".
Herkules Farnese - ein vor Kraft strotzender Held, der sich
nach getaner Arbeit ausruht. Er stützt sich mit der linken
Achsel auf die Keule, der Arm hängt entspannt herunter. Die
rechte Hand liegt auf dem Rücken und hält die drei goldenen
Äpfel der Hesperiden, die Früchte seiner letzten Tat. Er ist
nackt, so dass seine athletische, muskulöse Statur offenbar
wird. So zog diese Figur über Jahrhunderte hin Künstler wie
Medizinstudenten an, die an ihr die Anatomie und den Verlauf
der Muskeln studierten.
Körperbau, Gesichtszüge und Bart des überlebensgroßen Abgusses
stellen Herkules nicht als jugendlichen Helden vor, sondern als
erwachsenen Mann. Inbegriff der Tapferkeit, um den sich
zahllose Geschichten von Kämpfen und Abenteuern ranken.
In der Henrichshütte steht der Halbgott nicht mit dem Rücken
zur Wand. "Die Figur ist freigestellt, so dass Details wie die
Äpfel im Rücken sehr genau zu sehen sind", sagt Petersen. Auch
auf weiteren Exponaten ist der "Superstar der Antike" zu sehen,
darunter antike Amphoren, die Figur eines betrunkenen Herkules
sowie eine über 2.300 Jahre alte Nuckelflasche. Sie zeigt
Herakles als Säugling, der die beiden von Hera gesandten
Schlangen würgt.
Die Ausstellung
Mit über 800 wertvollen Exponate aus ganz Deutschland, den
europäischen Nachbarländern und aus Übersee erzählt die Schau
spannende Geschichten von großen und kleinen Helden, von
Machern und Medien, mutigen Rittern, religiösen Vorbildern,
gefeierten Sportlern und engagierten Helfern. Das Spektrum
reicht von einer über 2.300 Jahre alten Nuckelflasche bis zur
Silberbüchse Winnetous.
In Bronze glänzt der Fußballschuh vom Ruhrgebietshelden Helmut
Rahn. Vom heutigen Heldenkult zeugen ein Baumhaus von "Robin
Wood" und der Helm eines New Yorker Feuerwehrmannes, der beim
Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kam. Die Helden
des Reviers haben in der Schau einen besonderen Platz: Typen
wie der Bergmann Adolf Tegtmeier oder Ruhrgebietsmutter Tana
Schanzara, aber auch verdiente Bürger des Ruhrgebiets als neue
Helden der Region im Wandel und schließlich die zugewanderten
Helden, die die vielen Einwanderer ins Revier mitgebracht haben.
Der Rundgang durch die 1.000 Quadratmeter große
Ausstellungshalle ist ein Erlebnis für alle Sinne. Dafür sorgen
eine spannende Gestaltung, ausdrucksstarke Inszenierungen,
bewegte Bilder und Hörstationen. Die innovative
Ausstellungsarchitektur eröffnet mit Durchblicken und
Sichtachsen an vielen Stellen überraschende Perspektiven und
ermöglicht damit immer wieder neue Entdeckungen. Am Ende der
Ausstellung können Besucher ihren "Helden des Tages" wählen,
auf einem Sockel als Held oder Heldin posieren und sich in der
Videoinstallation Standing Ovations bejubeln lassen.
INFO
HELDEN. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen
12. März - 31. Oktober 2010
LWL-Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
Geöffnet: Di - So 10 - 18 Uhr, Fr 10 - 21.30 Uhr
URL: http://www.helden-ausstellung.lwl.org
Tel.: 02324 9247-142
E-Mail: helden at lwl.org
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