[WestG] [AKT] Bielefelder Wissenschaftspreis an Quentin Skinner verliehen

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Sa Jan 31 14:52:40 CET 2009


Von: "Pressestelle Universität Bielefeld"
<pressestelle at uni-bielefeld.de>
Datum: 30.01.2009, 17:32


AKTUELL

Bielefelder Wissenschaftspreises an den englischen Historiker Quentin
Skinner verliehen
Weltweit herausragender Ideengeschichtler geehrt

Der Bielefelder Wissenschaftspreis geht an den englischen Historiker
Quentin Skinner. Erstmals fand die Preisvergabe in der Universität
Bielefeld statt. Im Rahmen einer Feierstunde im Auditorium maximum der
Universität wurde mit Professor Skinner einer der bedeutendsten
zeitgenössischen Historiker geehrt. Der Bielefelder
Wissenschaftspreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Stiftung
der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen
Niklas Luhmann verliehen. Die Laudatio auf Skin-ner hielt der
Frankfurter Sozialphilosoph Prof. Dr. Axel Honneth.

Die Jury unter Vorsitz von Universitätsrektor Prof. Dr. Dieter
Timmermann begründete ihre Entscheidung mit der grundlegenden Bedeutung
von Skinners Forschungen. Skinner habe „die politische Ideengeschichte
auf eine neue Grundlage gestellt“. Er gilt als weltweit herausragender
Kenner und Interpret der politischen Philosophie der frühen Neuzeit von
klassischen Autoren wie Macchiavelli, Bodin und insbesondere seines
Landsmannes Thomas Hobbes. Mit seinem zweibändigen Werk „The Foundations
of Modern Political Thought“ ist er zum Begründer der Cambridge School
of Intellectual History geworden.

Quentin Skinner (geboren 1940) war von 1979 bis 1996 Professor of
Political Science an der Universität Cambridge und wurde dort 1996
Regius Professor (das heißt von der Queen berufener Professor) of Modern
History. Nach seinem Ausscheiden hielt er sich 2008 an der Harvard
University auf und ist jetzt Barber Beaumont Professor of the Humanities
am Queen Mary College der University of London.

Der Laudator Axel Honneth ist Sozialphilosoph und Geschäftsführender
Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt und gilt als einer der bedeutendsten
zeitgenössischen Denker aus der Tradition der Frankfurter Schule. Außer
Honneth und Skinner selbst sprachen bei der Preisverleihung der
Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung der Sparkasse Bielefeld
Hans-Georg Vogt, der Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld Eberhard
David und Rektor Dieter Timmermann.

Der Jury gehören neben Timmermann der ehemalige
Bundesverfassungsrichter und vormalige Rektor des Wissenschaftskollegs
zu Berlin, Prof. Dr. Dieter Grimm, der Bielefelder Soziologe Prof. Dr.
em. Franz-Xaver Kaufmann, der Psychologe Prof. Dr. Wolfgang Prinz
(Direktor des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und
Neurowissenschaften in Leipzig) und der Journalist Thomas Assheuer (DIE
ZEIT) an.

Vor der Preisverleihung fand im Zentrum für interdisziplinäre Forschung
(ZiF) ein Preisträgerkolloquium mit Quentin Skinner statt. Unter der
Leitung der Philosophin Prof. Dr. Véronique Zanetti und Jun.Prof. Dr.
Michaela Rehm geht es um die Frage „How much history does philo-sophy
need?“.




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