[WestG] [AKT] Der LWL verleiht seinen Annette-von-Droste-Huelshoff-Preis 2008 an Tilman Rammstedt

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Aug 18 09:46:05 CEST 2008


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 15.08.2008 12:50


AKTUELL

Der LWL verleiht seinen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2008 
an Tilman Rammstedt

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe 
(LWL) verleiht seinen mit 12.800 Euro dotierten 
"Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis" in diesem Jahr an den 
gebürtigen Bielefelder Tilman Rammstedt. Unter dem Vorsitz von 
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch hat eine zehnköpfige Jury 
diesen "Westfälischen Literaturpreis" dem freien Schriftsteller 
zuerkannt. Der LWL verleiht seinen Literaturpreis seit 1953 alle 
zwei Jahre im Wechsel mit dem "Konrad-von-Soest-Preis" (Kunst) 
oder dem "Hans-Werner-Henze-Preis" (Musik).

Obwohl erst 33 Jahre alt, ist Rammstedt in der Literaturszene 
kein Unbekannter: Bereits 2001 gewann er den Nachwuchswettbewerb 
Open Mike, vor zwei Jahren erhielt er den Förderpreis für 
grotesken literarischen Humor der Stadt Kassel, im Jahr darauf 
den Förderpreis des Landes NRW und in diesem Jahr den 
Ingeborg-Bachmann-Preis sowie den Publikumspreis beim 
Klagenfurter Lese-Wettbewerb.

"Tilman Rammstedt versteht es, Themen seiner Generation in einer 
präzisen und lustvollen Sprache auszudrücken. Dabei kultiviert 
er eine Nähe zum Grotesken und Lakonischen ebenso wie ein Faible 
für das Unterhaltsame. Rammstedts Rollenprosa ist Satz für Satz 
stringent und minutiös komponiert und bezeugt ein ausgeprägtes 
Gefühl für Rhythmik und Musikalität", heißt es in der Begründung 
der Jury. Seine Erzählbände seien eher "leise Bücher", in denen 
das Innenleben der Protagonisten ausgeleuchtet werde. Der Autor 
erweise sich dabei als ein Meister der Erzähldramaturgie, der es 
virtuos verstehe, Alltägliches in Literatur zu verwandeln, so 
die Jury weiter.

Rammstedt hat in Bielefeld das Abitur gemacht, danach studierte 
der Sohn eines Soziologieprofessors in Tübingen, Berlin und 
Edinburgh Philosophie und Literaturwissenschaften. Er lebt heute 
in Berlin, wo er zunächst Theater spielte, die Lesebühne "Visch 
& Fers" organisierte und die Band "Fön" gründete, für die er 
nicht nur die Songtexte schreibt, sondern auch heute noch 
Trompete spielt. Unter dem Titel "Mein Leben als Fön" hat er mit 
seinen Bandkollegen 2004 einen gemeinsamen Roman geschrieben. 
Außerdem von Rammstedt erschienen sind bisher "Erledigungen vor 
der Feier" (2003), "Wir bleiben in der Nähe" (2005) und "Der 
Kaiser von China" (2008).


INFO 

Die Preisverleihung findet im November im Museum für 
Westfälische Literatur im Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde 
(Kreis Warendorf) statt.