[WestG] [AUS] Wetter: verhext-gedeutet-erforscht, 18.03.-13.05.2007, Guetersloh
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Mär 7 11:29:11 CET 2007
Von: "Martin Wedeking" <infos.wedeking at arcor.de>
Datum: 05.03.2007, 18:05
AUSSTELLUNG
"Wetter - verhext - gedeutet - erforscht": Wanderausstellung
zeigt Wandel vom Wetterheiligen über den Wetterfrosch zur
Wettervorhersage
Claudia Kleinert eröffnet in Gütersloh
Wenn man sich auch noch so wenig zu sagen hat, über ein Thema
kann man fast immer sprechen: das Wetter. Wie das Wetter die
Menschen vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit und die
Aufklärung bis hin in die Moderne beschäftigt hat, davon erzählt
die Wanderausstellung "Wetter - verhext - gedeutet - erforscht"
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des
Bauernhaus-Museums Bielefeld, die ab dem 18. März im Stadtmuseum
Gütersloh zu sehen ist. Rund 150 Exponate erklären, wie Menschen
früher das Wetter gesehen haben, wie sie versuchten, Unwetter
abzuwehren und wie sich die Meteorologie langsam zu recht
verlässlichen Wettervorhersagen entwickelt hat. Die Sorgen um
das Weltklima zeigen schließlich die besondere Aktualität des
Themas.
"Nur auf den ersten Blick scheint es so, dass unsere
technisierte Welt die Wetterabhängigkeit der früheren
Agrargesellschaft überwunden hat: Schließlich hängt unser
Wohlbefinden von der Zahl der Sonnenscheinstunden ab und
Wetterkapriolen können unser hochtechnisiertes Verkehrssystem
innerhalb von Minuten zusammenbrechen lassen. Deshalb widmen die
Fernsehsender dem Wetter jeden Tag mit tricktechnisch aufwändig
aufbereiteten Wettervorhersagen viele wertvolle Sendeminuten",
so LWL-Ausstellungsmacherin Verena Burhenne.
Seit je her versucht der Mensch das "chaotische System Wetter"
zu verstehen und vor allem vor-herzusagen. Deshalb ist die
Meteorologie ein wichtiges Thema der Ausstellung. Die Schau
beginnt ihre Zeitreise im hohen Mittelalter als das Weltbild der
Antike noch verbreitet war. "Zu dieser Zeit war das Wetter keine
Frage der Wissenschaft sondern des Glaubens und damit
gottgegeben. Die Menschen glaubten, sie könnten Unwetter mit
gottgefälligem Verhalten abwenden", so Burhenne, die
entsprechende religiöse Devotionalien wie Wetterkerzen und
Schutzbriefe zusammengetragen hat.
Noch im 17. Jahrhundert, als in den Wissenschaften die Zeit des
Experimentierens begann, galten Blitz und Donner als Zeichen
göttlichen Zorns. Zwar gelang es den Wissenschaftlern für die
Wetterbeobachtung wichtige Messinstrumente wie Barometer und
Thermometer zu erfinden. Doch neben diesen Instrumenten zeigt
die Ausstellung auch eine 1842 erschienene Publikation, die
Laubfrösche, Wetterfische und sogar Blutegel und Spinnen als
sichere Wetterverkünder nennt.
Eine Telegrafenstation aus der Zeit um 1880 steht in der
Ausstellung für den Boom der Meteorologie, den die neue
Informationstechnik auslöste: Jetzt war es einfach, die
Messdaten vieler Stationen in kurzer Zeit zu vernetzen, die
ersten echten Wettervorhersagen entstanden. Heute stehen den
Meteorologen Wetterdaten aus aller Welt und sogar
Satellitenbilder aus dem Weltraum zur Verfügung.
"Wir wollen aber keine rein meteorologische Leistungsschau
machen, deshalb zeigen wir auch, wie die Menschen mit dem Wetter
umgehen. Dazu gehören zum Beispiel Wetterglocken, die die
Menschen früher vor aufziehenden Unwettern warnen sollten", so
Burhenne. Wetterbedingte Missernten und Hungerkrisen konnten
diese Glocken natürlich nicht verhindern. Der Gedanke der
Vorsorge verbreitete sich. Die Ausstellung zeigt zum Beispiel,
wie in Westfalen eine "Wetter-Casse" als eine frühe Form der
Versicherung entstand, die das Risiko für den Einzelnen
minderte.
Wetter
verhext - gedeutet - erforscht
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes
und des Bauernhaus-Museums Bielefeld im
Stadtmuseum Gütersloh
Eröffnung der Ausstellung am 18. März um 11.30 Uhr mit der
TV-Moderatorin Claudia Kleinert, bekannt vom Tagesthemen-Wetter.
INFO
Veranstaltungsdaten:
Ausstellungseröffnung
Datum:
18.03.2007, 11.30 Uhr
Geöffnet:
18.03.2007 bis 13.05.2007
dienstags bis freitags 14 bis 17 Uhr
samstags und sonntags 11 bis 17 Uhr
Eintritt:
2,50 Euro
Ort:
Stadtmuseum Gütersloh
Kökerstraße 7-11a
33330 Gütersloh
Tel.: 05241/26685
Fax: 05241/29072
E-Mail: info at stadtmuseum-guetersloh .de
URL: www.stadtmuseum-guetersloh.de
Kontakt:
Dr. Rolf Westheider
Stadtmuseum Gütersloh