[WestG] [AUS] Hatte Oma eigentlich Respekt vor ihrer Mutter? 10.06.-30.06.2007, Muenster
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Jun 11 11:00:10 CEST 2007
Von: "Stadt Muenster" <info at presse-service.de>
Datum: 06.06.2007, 13:02
AUSSTELLUNG
Hatte Oma eigentlich Respekt vor ihrer Mutter? Jung und Alt in
der Geschichte: Stadtarchiv zeigt Wettbewerbsarbeiten aus 16
Schulen im Stadthaus
Hatte Oma eigentlich Respekt vor ihrer Mutter? Wie war das mit
dem heimlichen Rauchen am Lamberti-Brunnen? Waren die
Halbstarken früher wirklich so wild wie ihre provokanten
Klamotten? Wie spannend Themen der Vergangenheit sein können,
erlebten über 200 Schüler aus 13 Gymnasien, der Gesamtschule und
zwei Grundschulen Münsters. Sie beteiligten sich am Wettbewerb
"Jung und Alt in der Geschichte" um den Preis des
Bundespräsidenten. Die facettenreichen Einblicke zum Miteinander
und Gegeneinander der Generationen präsentiert das Stadtarchiv
in einer umfassenden Ausstellung im Foyer des Stadthauses.
Bundesweit gingen 1257 Beiträge bei der ausrichtenden
Körber-Stiftung (Hamburg) ein. Allein 103 kommen aus Münster.
"Damit machen unsere Nachwuchsforscher dem Ruf Münsters als
heimliche Hauptstadt des Wettbewerbs alle Ehre", freut sich
Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke. Die Ausstellung zeigt in
Textauszügen und Abbildungen alle Arbeiten - unabhängig von
Preisen und Plätzen. "Wir wollen den beharrlichen Fleiß, das
Durchhaltevermögen und den hohen Anspruch aller Schülerarbeiten
würdigen", so Dr. Hanke.
Von September 2006 bis Februar 2007 gingen die Kinder und
Jugendlichen in und um Münster auf Spurensuche. Forschten zu
Themen in ihren eigenen Familien oder zu Ereignissen der
Stadtgeschichte. In Archiven, Bibliotheken, Behörden oder im
privaten Umfeld. Da hieß es Dokumente aufstöbern, Zeitungen
durchforsten, Bücher wälzen, Briefwechsel auswerten. Und vor
allem: Gespräche und Interviews führen. Kerstin Harden zum
Beispiel befragte für ihren Beitrag Oberbürgermeister Dr.
Tillmann sowie einige Politiker.
Stadtarchiv als hilfreiche Anlaufstelle
Hilfreiche Anlaufstelle war das Stadtarchiv, das den Wettbewerb
seit Jahren unterstützt. Dort gab es Tipps für Schüler (und
betreuende Lehrer) und nicht zuletzt mit den Archivschätzen
einen reichen Recherchefundus. "Aus der Stadtgeschichte fanden
die 68-er Jahre besonderes Interesse", berichtet Roswitha Link.
"Schülerarbeiten spiegeln die Proteste der Studenten vor dem
Schloss oder die Blockaden der Busse in Münster".
Immer wieder spiegeln die Arbeiten Gespräche zwischen Jung und
Alt, die es ohne den Wettbewerb nicht gegeben hätte. Die
Großeltern von Frederik Schroers griffen nach den Interviews zu
Stift und Papier. Sie schrieben lange Briefe an ihre Enkelkinder
mit vielen Details aus ihrem Leben, über die sie bisher nicht
gesprochen hatten. Über das Verhältnis zwischen Großvater und
Urgroßvater von Charlotte Post wurde in der Familie nur wenig
erzählt. Das reizte die junge Spurensucherin. Mit Hilfe von
Familienunterlagen und anderen Dokumenten erforschte sie diesen
Generationskonflikt. Sarah Tellers wiederum formulierte am Ende
ihrer Recherchen einen fiktiven Dialog mit ihrer
Ur-Ur-Großmutter. Er klingt so lebendig und echt, als hätte es
ihn tatsächlich gegeben
Feierstunde im Rathaus am 10. Juni
Roswitha Link: "Auch wenn die meisten der jungen Spurensucher am
Ende der sechs Monate gestresst und völlig erschöpft waren,
überwiegt jetzt der Stolz auf das fertig gestellte Werk.
Eigenständiges Forschen ist eben doch etwas anderes als der
normale Schulunterricht". Das muss gelobt und gefeiert werden:
Am 10. Juni um 17 Uhr empfängt die Stadt ihre Jungforscher im
Rathausfestsaal. Dabei wird auch die Ausstellung der 103
Beiträge aus Münster offiziell eröffnet.
Wie geht es im Wettbewerb weiter? Alle Arbeiten, die einen
Landespreis erhalten haben, gehen auf Bundesebene an den Start
und werden erneut begutachtet. Am 31. Oktober gibt
Bundespräsident Horst Köhler die Bundessieger bekannt. Auch hier
erwies sich Münster immer wieder als heimliche
Wettbewerbshauptstadt.
INFO
Ausstellung "Miteinander - Gegeneinander? Jung und Alt in
der Geschichte". Schülerarbeiten um den Wettbewerb des
Bundespräsidenten.
Foyer Stadthaus 1
Klemensstraße
bis 30. Juni
montags bis donnerstags 7.30 bis 18.30 Uhr
freitags bis 14 Uhr, samstags bis 12 Uhr.