[WestG] [AUS] LWL-Museen zeigen 29 Ausstellungen
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Fr Dez 7 11:42:57 CET 2007
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 05.12.2007, 13:49
AUSTELLUNGEN
LWL-Museen zeigen 29 Ausstellungen:
Von Künstlerreisen über Katzen und Grubenpferde bis zur
eiskalten Leidenschaft
Die 17 Museen des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
planen für das kommende Jahr 29 neue Sonderausstellungen:
Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
feiert mit einer Präsentation ausgewählter Bilder und Objekte ab
dem 9. Februar (bis 19. Oktober) das 100-jährige Jubiläum des
Museumsgebäudes am Domplatz. Auf unterhaltsame Weise will das
Museum seine Geschichte einem breiten Publikum erzählen. Im
Mittelpunkt stehen dabei die eigenen Sammlungen, bisherige
Ausstellungen, Höhepunkte wie die Europaratsausstellung "1648"
aber auch Tiefpunkte wie die Aktion "Entartete Kunst" im Jahr
1937.
Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist die große Ausstellung "Orte
der Sehnsucht. Künstler unterwegs". Die Ausstellung stellt die
Reise und das Erlebnis der Ferne als künstlerische Erfahrung
dar. Dabei nehmen bekannte Künstler vom Mittelalter bis zur
Neuzeit wie Dürer, Rubens, Poussin, Turner, Klee, Macke und
Beuys die Besucher mit auf die Reise.
Im März steht eine weitere Feier an: Zur Fertigstellung des
letzten Bandes (Gemälde) des Werkverzeichnisses von August Macke
zeigt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte bis
zum 15. Juni neben Gemälden von August Macke aus dem eigenen
Bestand auch Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher, das
Fotoalbum der Tunisreise und verschiedene Briefe.
In der Zeit vom 24. Oktober bis zum 11. Januar 2008 zeigt das
LWL-Museum die Ausstellung "Joachim Sandrart und der
Westfälische Friede". Im Mittelpunkt steht dabei Sandrarts Bild
"Allegorie des Westf. Friedens" von 1648. Zum Vergleich zieht
die Ausstellung Friedensallegorien von Zeitgenossen heran, die
vor allem aus dem Bereich Grafik stammen. "The Architecture of
Stephen Willats" heißt eine Ausstellung aus dem Bereich der
Gegenwartskunst, in der sich der 1943 in London geborene Willats
mit Zeichnungen, Archivmaterial, Tondokumenten und Publikationen
mit der Geschichte mehrerer Bewohner einer Berliner
Hochhaussiedlung beschäftigt. (9. März bis 1. Juni)
"Die Kunst des Sterbens" ist das Thema einer Sonderausstellung
im Kloster Dalheim (Lichtenau, Kreis Paderborn). Ausgehend von
einem großflächigen Gemälde stellt das LWL-Landesmuseum für
Klosterkultur in der Zeit vom 22. Juni bis zum April 2009 mit
zahlreichen Exponaten vor, was in der Barockzeit als "rechtes
Sterben" galt. Die Ausstellung endet mit einem Ausblick auf die
heutigen Hospizbewegungen, die vielfach von Klöstern getragen
werden.
Mit der großen Ausstellung "Alles für die Katz' - Natur und
Kulturgeschichte der Katzen" setzt das LWL-Museum für Naturkunde
in Münster seine Ausstellungsserie zur Natur- und
Kulturgeschich-te von Tiergruppen fort. Die Ausstellung stellt
auf 700 Quadratmetern die 37 Arten umfassende wilde
Verwandtschaft der Hauskatze vor und erklärt, was Katzen mit
Erdmännchen und Kaffee verbindet. Auch ein Skelett der längst
ausgestorbenen Säbelzahnkatzen begegnet den Besuchern.
Außerdem zeigt das Museum noch die bis zum 30. Juni verlängerte
Ausstellung "Pflanzenwelten".
Schuhe stehen im Mittelpunkt einer Sonderausstellung, die das
LWL-Museum für Archäologie in Herne vom 6. Dezember 2008 bis zum
29. Juni 2009 zeigt: Nicht nur in Regalen zeigt die Ausstellung
Schuhe aus der Vorgeschichte, der Geschichte, aus Film und
Fernsehen und Schuhe aktueller Persönlichkeiten. Dabei erzählen
die Träger die Geschichte ihrer Schuhe.
Das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn zeigt von September
bis November die Ausstellung "Der reisende König". Das
Mittelalter war geprägt von einem mobilen Königtum: Weder das
karolingische Frankenreich noch das römisch-deutsche Reich der
Ottonen, Salier und Staufer hatte eine feste Haupt- und
Residenzstadt. In der Welt des Lehnwesens war es für den König
von entscheidender Bedeutung, sich mit lokalen Amtsträgern in
allen Teilen des Reichen zu treffen, die Gefolgschaft des Adels
einzufordern und Versammlung abzuhalten. Wichtige Zentren waren
dabei die Pfalzen. Im Jahr 776 ließ Karl der Große im
Zusammenhang mit den Sachsenkriegen in Paderborn eine erste
Burganlage errichten.
Die Liebe zum Roller, Tretauto und natürlich zum richtigen Auto
steht im Mittelpunkt der Ausstellung "In Fahrt - Liebe, Tod,
Geschwindigkeit", die das LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis
Lippe) vom 6. April bis zum 31. Oktober zeigt. Neben der Lust an
der Mobilität, der Technik, der Freiheit und der Beschleunigung
geht es aber auch um Schattenseiten wie Unfälle, Verkehrstote
und die Umweltbelastung. Im Rahmen der Ausstellung werden
erstmals Ergebnisse einer Bildsammelaktion gezeigt. Die
Aufnahmen zeigen, wie sich Menschen mit ihrem Roller oder Auto
in Szene setzen. Außerdem zeigt die Ausstellung anhand von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Kutschschlitten,
Feuerwehrfahrzeugen, Hundewagen und Leichenwagen, wie sich
Fahrzeuge und Geschwindigkeiten in den letzten 200 Jahren
entwickelt haben.
Mit den verschiedenen Beziehungen zwischen Mensch und Hund
beschäftigt sich in Detmold die Ausstellung "Mopsmobil. Wie der
Hund die Welt bewegt" (18. Mai bis 31. Oktober). Die Ausstellung
zeichnet die Entwicklung des Hundes vom Nutztier zum
Familienhund anhand von historischen Objekten und modernen
Hundeaccessoires nach.
Von der historischen Kinderarbeit in Deutschland schlägt die
Ausstellung "Kinderarbeit einst und jetzt" einen Bogen zur
aktuellen gewerblichen Arbeit von Kindern in der Welt. Die
Ausstellung, die das LWL-Freilichtmuseum Hagen in der Zeit vom
13. April bis zum 31. Oktober zeigt, wird durch Stationen in den
Werkstätten des Museums ergänzt, die sich mit der Kinderarbeit
in Westfalen während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
beschäftigt.
Das LWL-Industriemuseum zeigt an seinem Standort Zeche Zollern
in Dortmund in der Ausstellung "Mensch. Emscher!" Fotos
ausgewählter Preisträger des Fotoprojektes "emscher-zukunft",
das die Emschergenossenschaft 2005 initiiert hat. Zu sehen sind
in der Zeit vom 29. Juni bis zum 24. August nicht nur Bilder der
Emscher und ihrer Nebenbäche, sondern Fotos des gesamten
städtischen, landschaftlichen und sozialen Raumes entlang der
Gewässer.
Die lange Tradition italienischer Eishersteller im Ruhrgebiet,
die Geschichte der Eisdielen und der Anteil der Italiener an der
Wirtschaft und Kultur im Ruhrgebiet stehen im Mittelpunkt der
Ausstellung "Eiskalt - aber mit Leidenschaft. Italienische
Gelaterie im Ruhrgebiet". Die Ausstellung ist in der Zeit vom 1.
Juni bis zum 13. Juli in der Zeche Hannover in Bochum zu sehen.
In der Zeit vom 3. August bis 26. Oktober folgt die
Fotoausstellung "Zwischenstand. Industriedenkmäler im Übergang.
Fotografien von Berthold Socha. Die Ausstellung thematsiert die
Pionierleistung Westfalens für die Industriedenkmalpflege und
stellt die Denkmäler des LWL-Industriemuseums in den
Vordergrund.
Einblicke in die Frühphase des Ruhrbergbaus gibt das
LWL-Industriemuseum im Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop
(Kreis Recklinghausen) mit der Ausstellung "Des Königs
Kontrolleur - Freiherr von Reden" (1. September bis 31. März).
Von Reden bereiste 1783 im Auftrag des preußischen Königs
Friedrich II. die Ruhrregion, um im Vergleich zu seiner
schlesischen Wirkungsstätte Verbesserungsvorschläge für den
Bergbau und die Infrastruktur zu entwickeln.
In der Zeit vom 10. Mai bis zum 31. Juli zeigt das LWL-Museum in
Waltrop Arbeiten von Karl-Manfred Rennertz. Der Bildhauer, der
derzeit eine Professur in Detmold inne hat, wurde in den 1980er
Jahren durch seine grobgearbeiteten Holzskulpturen bekannt, bei
denen er als erste Künstler mit der Kettensäge arbeitete.
Die Ausstellung "50 Vasen - 50 Künstler" präsentiert in der
Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) vom
17. Februar bis zum 18. Mai die Ergebnisse eines Projektes von
Mark Angnus. Er hat 50 Glaskünstlern identische Vasen zur
Verfügung gestellt und sie gebeten, die Vasen nach ihren eigenen
künstlerischen Vorstellungen umzugestalten.
Danach macht vom 1. Juni bis zum 7. September die finnische
Wanderausstellung "Finnish Glass Art 2000-2005" Station in
Gernheim. Die dritte Ausstellung des Jahres zeigt in der Zeit
vom 20. September bis 31. Dezember erstmals eine Reihe von
Glas-Kunstwerken der Gernheimer Glasgestalter, die seit zehn
Jahren Schauvorführen im LWL-Museum machen.
Die Ausstellung "Aufbau West" erzählt in der Zeit vom 15. Juni
bis 28. September im LWL-Ziegeleimuseum in Lage (Kreis Lippe)
mit 300 Objekten und 40 Lebensgeschichten, wie die zehn
Millionen Flüchtlinge und Vertriebene nach 1945 in die
westlichen Besatzungszonen kamen, welche Schwierigkeiten sie
beim Neuanfang hatten und welchen Beitrag sie zum
"Wirtschaftswunder" geleistet haben.
Die Ausstellung "Time is money" präsentiert einen Gang durch die
Welt der Arbeitszeitkontrolle. Er beginnt mit den Wächtern in
der Nacht, zeigt die Bedeutung der Fassaden und Turmuhren und
führt schließlich in die komplizierte Technik und Funktion der
Kontrollapparate (Oktober 2008 bis März 2009 in Lage).
Von Mai bis September zeigt das LWL-Museum die Ausstellung "Ich
integriere mich von frühmor-gens bis spätabends". Sie ist das
Ergebnis eines Projektes mit Jugendlichen und Erwachsenen in
Espelkamp, die über die Generationen hinweg eines verbindet:
Krieg, politischer Verfolgung und schwierige Lebensumstände
zwangen sie dazu, ihre Heimat zu verlassen.
Das LWL-Textilmuseum Bocholt (Kreis Borken) zeigt in der Zeit
Dezember 2008 bis Mai 2009 die Ausstellung "Etiketten - Auf den
Namen kommt es an." Ausgangspunkt für diese Präsentation der
Etikettenweberei sind die übernommenen Musterbestände der
ehemaligen "Kunstwererei Neiß" in Krefeld. In der Zeit vom 31.
August bis zum 16. November dreht sich alles um
"Souvenirtücher".
Die Ausstellung "Kumpel auf vier Beinen. Grubenpferde im
Ruhrbergbau" zeichnet das Arbeitsleben der westfälischen
Grubenpferde nach. Zucht und Aufzucht, Unterbringung, Pflege und
Verpflegung Arbeitsalltag, Krankheiten und die Beziehung zu den
Bergleuten stehen im Mittelpunkt der Schau, die die
Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) in der Zeit vom 24.
Februar bis 1. Juni zeigt.
Die Ausstellung "Leonardo da Vinci" zeigt in der Zeit ab dem 2.
November funktionstüchtige Modelle, die die Fachhochschule
Bielefeld nach Ideen von Leonardo gebaut hat. Die 5000-jährige
Geschichte der Eisenherstellung zeigt die Ausstellung "Zum alten
Eisen" (4. Mai bis 24. August in Hattingen) mit Texten, Modellen
und Exponaten.
Unter dem Titel "Eisen fließt - Erddynamo" setzt ein
Kunstprojekt im September die Entstehung der Erde in Analogie
zum modernen Hochofenprozess. Im zweiten Teil der
Mittmach-Ausstellung "Meine Hütte" lassen eingereichte Fotos,
Zeichnungen und Dokumente die Hütten-Tradition, den Arbeitskampf
für den Erhalt der Hütte und den Wandel zur "neuen" Hütte wieder
aufleben.