[WestG] [AKT] Zu Ostern eine Zeitreise ins Mittelalter, 07.04.-09.04.2007, Herne
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Apr 4 10:51:21 CEST 2007
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 03.04.2007, 16:19
AKTUELL
Zu Ostern eine Zeitreise ins Mittelalter
Ein mittelalterliches Spektakel erwartet die Besucher des
LWL-Museums für Archäologie in Herne am Osterwochenende. Im
Rahmen des Haranni-Spectaculums bietet das Archäologiemuseum des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein buntes Programm
für die ganze Familie an. Am Ostermontag von elf bis 18 Uhr
werden alte Waffen und Kampftaktiken der Völkerwanderungszeit
und des Mittelalters vorgeführt und die Teilnehmer in ein
mittelalterliches Heer aufgenommen. Eine Ausbildung zum Ritter
erhalten Kinder zwischen acht und zwölf Jahren am Karsamstag und
Ostersonntag jeweils um 15 Uhr. Die frischgebackenen Knappen
erfahren, "wie die alten Rittersleut’" lebten und was es hieß,
ein Ritter zu sein. Zusätzlich werden verschiedene Führungen
durch die Ausstellungen des Museums am Ostersonntag und am
Ostermontag angeboten: Jeweils um 14 und 16 Uhr führt ein
Rundgang durch das "mittelalterliche Westfalen". Noch weiter
zurück in der Zeit geht es in der Führung "gesucht. gefunden.
ausgegraben.", wenn um 15 Uhr 250.000 Jahre
Menschheitsgeschichte in Westfalen im Zeitraffer durchschritten
werden. Wie es weiter geht mit dem Klima unserer Erde erfahren
die Teilnehmer jeweils um 14 und 16 Uhr in der Sonderausstellung
"klima und mensch".
Der Titel der Waffenvorführung »...von kûner recken strîte...«
stammt aus den einleitenden Versen des Nibelungenliedes. Sie
kündigen an, was den Leser oder Zuhörer des Liedes erwartet:
große Gefühle, aber vor allem Heldentaten und die "Kämpfe kühner
Recken". Krieg und Gewalt waren im Mittelalter akzeptierter als
heute, worüber eine Geschichte des Mönches Notker aus dem 10.
Jahrhundert Auskunft gibt: Ludwig der Deutsche, heißt es da,
erhielt Geldgeschenke einer normannischen Delegation. Diese aber
warf er achtlos in den Dreck, um statt dessen fachmännisch die
mitgebrachten Waffen zu inspizieren. Er erwarb sich dadurch
großes Ansehen. Der Mann von Stand definierte sich durch seine
Wehrhaftigkeit und Waffen. Diese Wertvorstellungen mündeten
schließlich im romantisierten Ritterideal, das bis heute wenig
von seiner Faszination verloren hat. Gestützt auf archäologische
Funde und Schriftquellen werden bei dieser Vorführung am
Ostermontag von elf bis 18 Uhr Waffen und Kampftaktiken von der
Völkerwanderungszeit bis zum hohen Mittelalter gezeigt. Außerdem
haben die Besucher Gelegenheit, Ausrüstung und Waffen anzulegen
und ihren Platz im mittelalterlichen Heer einzunehmen.
"Wie die alten Rittersleut’" erkunden die Teilnehmer im Alter
von acht bis zwölf Jahren am Samstag und Ostersonntag die Welt
des höfischen Mittelalters. Nach der Begrüßung als Knappen
werden sie eingewiesen in die ritterlichen Rechte, Pflichten und
Tugenden und erhalten einen Einblick in den Alltag eines
Burgherren. Wie schwer ein Ritter zu tragen hatte, können sie
bei der Anprobe von Helm und Kettenhemd am eigenen Leib
erfahren. Nachdem die jungen Knappen für sich selbst einen Teil
der Rüstung gefertigt haben, schließt die eineinhalbstündige
Ausbildung mit dem feierlichen Ritterschlag ab.
Am Ostersonntag und Ostermontag erfahren Erwachsene jeweils um
14 und um 16 Uhr etwas über "Westfalen im Mittelalter". Vor mehr
als 1500 Jahren erstreckte sich das Reich der Franken bis an das
heutige Westfalen. Karl der Große stellte mit der Eroberung des
Gebietes und der Unterwerfung der dort lebenden Sachsen die
Weichen für die Zukunft der Region. Westfalen wurde fränkisch
und später Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Der einstündige Rundgang erläutert diese spannende Entwicklung
anhand archäologischer Funde. Sie erzählen von der Macht
Adeliger wie dem so genannten Fürsten von Beckum, berichten vom
Glanz und Reichtum der Kirchen und Klöster, geben Einblick in
den entbehrungsreichen Alltag der Bauern und veranschaulichen
das hektische Treiben in den westfälischen Städten.
Sonntag und Montag haben Erwachsene um 15 Uhr außerdem die
Möglichkeit, noch weiter in die Vergangenheit Westfalens
zurückzublicken. Der einstündige Rundgang "gesucht. gefunden.
ausgegraben." folgt den Spuren der Menschen in Westfalen, die
sie im Laufe von über 250 000 Jahren hier hinterlassen haben. Im
Zeitraffer geht es durch die Geschichte, durch die Zeit der
Neandertaler, vorbei an monumentalen Grabanlagen und Überresten
römischer Militärlager. Zeugnisse der frühchristlichen
Glaubenswelt und mittelalterliche Lebensformen sind weitere
Stationen auf dem Weg bis in die jüngste Vergangenheit, wo
Bombenschutt die Schrecken des Krieges vor Augen führt.
Ebenfalls am Ostersonntag und -montag geht es um 14 und um 16
Uhr um Überschwemmungen, Tornados und Rekordtemperaturen.
Steuern die Menschen auf eine Klimakatastrophe zu? Der Rundgang
durch die Sonderausstellung "klima und mensch" verdeutlicht die
Abhängigkeit von Klima, Mensch und Umwelt voneinander und spannt
dabei einen Bogen von sechs Millionen Jahren: vom mumifizierten
Mammutbaby Dima bis zum genmanipulierten Schwein, von den 3,6
Millionen Jahre alten Fußspuren aus Laetoli in Afrika bis zur
modernen UV-Schutzkleidung.
Alle Veranstaltungen finden im Rahmen des vom CityCenter
veranstalteten Haranni-Spectaculums statt.
Termine:
Sa, 07.04.
"Wie die alten Rittersleut" -
Programm für Kinder von 8 bis 12 Jahren, 15 Uhr
So, 08.04.
"Westfalen im Mittelalter" -
Führung, 14 Uhr und 16 Uhr
"Wie die alten Rittersleut" -
Programm für Kinder von 8 bis 12 Jahren, 15 Uhr
"klima und mensch" -
Führung, 14 Uhr und 16 Uhr
"gesucht. gefunden. ausgegraben." -
Führung, 15 Uhr
Mo, 09.04.
"»... von kûner recken strîte ...« - Waffen, Krieg und Streitkultur
der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters" -
Vorführung, 11 bis 18 Uhr
"Westfalen im Mittelalter" -
Führung, 14 Uhr und 16 Uhr
"klima und mensch" -
Führung, 14 Uhr und 16 Uhr
"gesucht. gefunden. ausgegraben." -
Führung, 15 Uhr
INFO
Westfälisches Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
URL: www.museum-herne.de
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr
Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
Kosten: Die Waffenvorführung ist kostenfrei und es ist keine
Anmeldung nötig. Für die anderen Veranstaltungen ist nur der
Eintrittspreis zu entrichten: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis
17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Euro. Eine Anmeldung wird dringend
empfohlen. Bitte während der Öffnungszeiten des Museums unter
der Rufnummer 02323 94628-0 anrufen.