[WestG] [AKT] Vortrag, Koormann: Eigentumsverhaeltnisse Johanniter-Kommende Borken 17. Jh., Borken, 13.09.

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Die Sep 12 09:48:56 CEST 2006


Von: "Pressestelle Stadt Borken" <info at presse-service.de>
Datum: 11.09.2006, 22:28


AKTUEL

Vortrag
Rudolf Koormann
Erträge für die "Armen über See"
Vortrag über Borkener Johanniter-Kommende

Volkshochschule, Heimatverein und Stadtmuseum Borken setzen ihre gemeinsame Reihe "Geschichte ist mehr" am Mittwoch mit einem Vortrag von Rudolf Koormann über die Eigentumsverhältnisse der Borkener Johanniter-Kommende im 17. und 18. Jahrhundert fort.

Die Förderung der "Armen über See" stand im 13. Jahrhundert hoch im Kurs, der Johanniter-Orden war auf diesem Gebiet führend tätig. Dass der Orden in Borken bereits in dieser Zeit eine Niederlassung gründen konnte, ist einer frommen Stiftung des Ritters Bernhard Werenzo von Lohn im Jahr 1263 zu verdanken. Die im Bereich der heutigen Johanneskirche eingerichtete Johanniter-Kommende von drei bis sieben Konventualen, an deren Spitze ein Komtur stand, stattete er zur Existenzsicherung mit Grund und Boden aus.

Wie weltliche Grundherren auch, verstand es die kleine Gemeinschaft in der Folgezeit, ihr Eigentum in Borken wie in den umliegenden Bauerschaften durch Kauf und Tausch, vor allem aber durch die Annahme von Schenkungen zu vergrößern. Im Jahr 1800, wenige Jahre vor der Enteignung zugunsten des Fürsten Salm-Salm, umfasste es 4.777 Scheffel, 1 Spind, 1 3/4 Becher Borkener Maß, eine Fläche, die etwa 670 ha entsprach.

Den überwiegenden Anteil daran hatten die eigenhörigen Höfe und Pachtkotten, deren Bewohner mit Naturalabgaben sowie Hand- und Spanndiensten beachtliche Leistungen für die Kommende erbrachten. Wie der verantwortliche Rentmeister in Vertretung des Komturs während des 17. und 18. Jahrhunderts darüber Buch führte, mit welchen Instrumentarien die Provinzleitung in Heitersheim und die inzwischen auf Malta ansässige Ordensleitung eine Überblick über ihr Eigentum behielten und dessen Bewirtschaftung regelmäßig kontrollierten, hat Rudolf Koormann (Heimatverein Borken) eingehend in diversen Archiven untersucht.


INFO

Der Vortrag im Stadtmuseum beginnt um 19.30 Uhr, Teilnahmeentgelt beträgt 3 Euro.