[WestG] [AKT] Projekt des Kreises Minden-Luebbecke und des LWL zur Baukultur im laendlichen Raum

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Die Okt 10 11:47:52 CEST 2006


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org> 
Datum: 29.09.2006, 07:12


AKTUELL

Projekt des Kreises Minden-Lübbecke und des LWL zur Baukultur
im ländlichen Raum: Modern Regional bauen ohne Heimattümelei

"Unser Ziel muss es sein, dass Architektur und Städtebau auf die
typischen Bauformen und Bauweisen der Region Bezug nehmen.
Modernes ländliches Bauen soll dabei aber weder Verklärung der
Vergangenheit noch heimattümelnde Nachahmung vergangener
Stile werden, sondern es soll das Vorgefundene modern
interpretieren, um neue Bauten von hoher Qualität harmonisch
in gewachsene Dörfer Landschaften zu integrieren", so fasste
Darius Djahanscha, Experte für Landschafts- und Baukultur
beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am
Donnerstag (28.09.) bei der Abschlusstagung in Minden vor
120 Architekten, Stadtplanern und Mitarbeitern aus Verwaltungen
die Ergebnisse des zweijährigen Projektes "Baukultur im
ländlichen Raum" zusammen. Dieses Projekt, das vom
EU-Programm "Leader+" gefördert wurde, hat das LWL-Amt
für Landschafts- und Baukultur im Auftrag des Kreises
Minden-Lübbecke durchgeführt.

"Die Baukultur hat in den letzten Jahren nicht nur bei der 
Bundes- und bei einigen Landesregierungen sondern auch 
in der Öffentlichkeit mehr Beachtung gefunden. Dabei 
standen meist die Ballungszentren im Mittelpunkt, wie 
beispielsweise in Nordrhein-Westfalen bei der Internationalen 
Bauausstellung Emscherpark (IBA). Deshalb war es wichtig, 
dass der Kreis Minden-Lübbecke die Initiative ergriffen und 
das Projekt zur ländlichen Baukultur in Auftrag gegeben hat", 
so Eberhard Eickhoff, Leiter des LWL-Amtes für 
Landschafts- und Baukultur.

Die Teilnehmer der Abschlusstagung beschäftigten sich nicht 
nur mit der ländlichen Baukultur vor der eigenen Haustür 
sondern auch mit vergleichbaren Projekten aus dem 
süddeutschen Raum. So schafften sie sich einen Überblick 
über das Thema "Baukultur im ländlichen Raum" und über die 
Haltungen, die Architekten und Bauherren in den 
verschiedenen Regionen Deutschlands zu dem Thema haben.

"Bei der Baukultur ist Evolution statt Revolution ist gefragt", 
so Jürgen Thielking, Leiter des Bau- und Planungsamtes des 
Kreises Minden-Lübbecke. Dieser Haltung schlossen sich die 
meisten Teilnehmer und Referenten an, auch wenn es bei 
der konkreten Ausgestaltung sicherlich verschiedene 
Sichtweisen geben wird. 

Landrat Wilhelm Krömer machte deutlich, dass mit der 
Vorstellung der Projektergebnisse die Bemühungen des 
Kreises um Baukultur im ländlichen Raum nicht abgeschlossen 
seien. "Im Gegenteil, die Arbeit fängt erst an, denn jetzt 
müssen wir die gewonnenen Erkenntnisse auch in der Praxis 
umzusetzen. Allerdings hat der Kreis Minden-Lübbecke sich 
auch schon in der Vergangenheit durch den Wettbewerb 
'Mühlenkreishaus' mit dem Thema Baukultur im ländlichen Raum 
auseinandergesetzt. Insofern war das Projekt die Fortführung 
und Intensivierung des Themas", sagte Krömer weiter.

Diesen Bemühungen zollte der für den kurzfristig erkranken 
LWL-Kulturdezernenten Prof. Dr. Karl Teppe eingesprungene 
Eickhoff Anerkennung und Respekt, als er - stellvertretend 
für die Initiatoren des "Bündnis für regionale Baukultur in 
Westfalen" - den Kreis Minden-Lübbecke als ersten Kreis in 
Westfalen als weiteren Partner in das Bündnis aufnahm. 
Initiatoren dieses Bündnisses, das es sich zur Aufgabe 
gemacht hat, die regionale Baukultur in Westfalen-Lippe 
zu stärken, sind die Stiftung und der Verein Westfalen-
Initiative, die Interessengemeinschaft Planen und Bauen 
in Westfalen sowie das LWL-Amt für Landschafts- und 
Baukultur, das auch die Geschäftführung des Bündnisses 
wahrnimmt. 

Neben einer Plakette überreichte Eickhoff einen Apfelbaum 
an Krömer. Mit diesem symbolischen Geschenk bezog er sich 
auf den Vortrag von Djahanschah, der darauf hingewiesen 
hatte, wie wichtig eine gute Verzahnung von Siedlung und 
Landschaft für das Erscheinungsbild einer Region sei und 
welche wichtige Rolle dabei die alten Strukturen wie z.B. 
hofnahe Streuobstwiesen spielen.