[WestG] [LIT] Eggenstein/Wiesendahl: Agneskapelle in Hamm zur Zeit der Klostergründung 1455

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Mon Jan 9 08:16:54 CET 2006


Von: Georg Eggenstein" <SGEGGENSTEIN at aol.com>
Datum: 06.01.2006, 23:27


LITERATUR

Georg Eggenstein/Günter Wiesendahl: Das Geschenk des Grafen.
Die Agneskapelle in Hamm zur Zeit der Klostergründung 1455
Notizen zur Stadtgeschichte * Schriftenreihe des Gustav-Lübcke-Museums der Stadt Hamm, Heft 11, Hamm 2005

Zum 775-jährigen Gründungsjubiläum der Stadt Hamm im Jahr 2001 hat das Gustav-Lübcke-Museum in der Ausstellung "Zeitspuren" und dem zugehörigen Katalog einen umfassenden Überblick zur mittelalterlichen Stadtgeschichte gegeben. Bei den Recherchen wurde der Archäologe Dr. Georg Eggenstein auf einen Ausgrabungsbericht aufmerksam, der seit 1948 im Pfarrarchiv der St. Agnes-Gemeinde sorgfältig aufbewahrt wird. Er gibt Einblick in die Epoche der Gründung des Franziskanerklosters durch den Grafen Gerhard von der Mark im Jahr 1455. Die heutige Pfarrgemeinde St. Agnes ist aus diesem Kloster hervorgegangen. 

Die wichtigste Stiftung des Grafen an die Mönche war seine der heiligen Agnes geweihte Burgkapelle. Sie diente als erste Klosterkirche und wurde dann 1507 durch die heutige Agneskirche ersetzt. Wo genau aber stand die alte Agneskapelle und wie sah sie aus? 

Antworten auf diese Fragen gibt jetzt die Auswertung der Grabungsberichte von 1947/48. Damals nutzte der Polier Wilhelm Potthoff bei den Aufräumungs- und Wiederaufbauarbeiten in der kriegszerstörten Kirche die einmalige Gelegenheit, die unbekannte Frühphase zu erforschen.

Die Agneskapelle befand sich im Chorbereich der heutigen Kirche. Reste des alten Mauerwerks sind sogar heute noch vorhanden! Sie war insgesamt 17,30 m lang (Innenmaß) und unterteilt in das Langhaus im Westen und den Chor im Osten. Das Langhaus hatte eine Breite von 9,40 m. Nördlich der Kapelle schloss sich ein schmaler Nebenraum an, wohl die Sakristei. Im westlichen Teil der Kirche gab es eine Empore, die Zugangstreppe konnte Potthoff im alten Mauerwerk noch genau erkennen. 

Die Publikation ist erhältlich im Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, Tel. 02381/175701, Preis: 4,00 €