[WestG] [AUS] Staatsarchiv Detmold zeigt Ausstellung zum Thema Schutzhaft, Detmold, 25.01.-07.04.2006

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Die Nov 29 15:46:00 CET 2005


Von: "Wolfgang Bender" <Wolfgang.Bender at lav.nrw.de>
Datum: 29.11.2005, 08:53


AUSSTELLUNG

"Schutzhaft" 

Unter diesem Titel präsentiert das Landesarchiv NRW Staats- 
und Personenstandsarchiv Detmold in seinem Foyer in der Zeit 
vom 25.1.-7.4. 2006 eine Ausstellung anlässlich des 
Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar, 
Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz). Die Präsentation 
soll das Rechtsinstitut der "Schutzhaft", ihre Auswirkungen in 
Lippe und ausgewählte Einzelschicksale illustrieren. Zahlreiche 
Fotos, Karikaturen, Zeitungsausschnitte, Plakate sowie 
dreidimensionale Exponate, auch auswärtiger Leihgeber,  
dienen dabei zur Visualisierung des Problems für einen v.a. 
jugendlichen Adressatenkreis.

Das Rechtsinstitut der "Schutzhaft",  ursprünglich vor allem 
zum Schutz der inhaftierten Person gedacht - lässt sich bis 
zum Revolutionsjahr 1848 zurückverfolgen. In der Zeit des 
Nationalsozialismus (1933-1945) war die *Schutzhaft" eines 
der schlagkräftigsten Instrumente des Regimes zur Bekämpfung 
seiner Gegner. Mit Hilfe der *Schutzhaft", deren formaljuristische 
Grundlage die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 
1933 bildete, schuf sich die Gestapo einen von jeder
rechtsstaatlichen Bindung gelösten Raum staatlicher Willkür. 
Erste Opfer der "Schutzhaft" waren zunächst vor allem Funktionäre 
der Arbeiterbewegung sowie Juden, die in Gefängnissen und so 
genannten wilden Konzentrationslagern z.T. über Wochen und 
Monate ohne richterlichen Beschluss festgesetzt und teilweise 
auch misshandelt, ja getötet wurden. Zehntausende von Menschen 
befanden sich im Sommer 1933 in "Schutzhaft". Im Laufe des 
Jahres 1933 kamen "Schutzhäftlinge", die länger festgehalten 
werden sollten und die der NS-Staat als besonders bedrohlich 
empfand, in die neu errichteten Konzentrationslager wie Dachau. 
In diesen Lagern, deren Existenz vielen Deutschen bekannt war, 
drohte den "Schutzhäftlingen" nicht erst während des 
2. Weltkrieges die Vernichtung durch Arbeit oder Mord.


INFO

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mo 8-18 Uhr, Di - Do 8-16 Uhr, Fr 8-13 Uhr

Ort: 
Detmold
Willi Hofmann Str. 2