[WestG] [AKT] Westfalenland, vierteilige Dokumentation des WDR, ab
25.02.2005
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Don Feb 24 12:16:52 CET 2005
Von: "Marcus Weidner", <marcus.weidner at lwl.org>
Datum: 24.02.2005, 12:13
[Text: WDR Pressestelle, Köln]
AKTUELL
Westfalenland
WDR Fernsehen, Sendung am 25. Februar, 4. März, 11. März und 18. März 2005 um 20.15 Uhr
Eine Dokumentation von Werner Kubny und Per Schnell
In Nordrhein-Westfalen steht das Land hinter dem Bindestrich von der Wahrnehmung her häufig im Schatten des vermeidlich quirligeren Rheinlandes und des Ruhrgebiets mit seinem auch optisch dramatischen Strukturwandel. Westfalen - das scheint allzu oft das Land der langsameren Entwicklung, der Tradition, der Kontinuität. Doch der genaue Blick zeigt etwas anderes: Eine Region, die vielfältig und bewegt ist, die ihre sehr eigene Auseinandersetzung mit Tradition und Vergangenheit, zwischen Stadt und Land, strukturschwachen und strukturstarken Teilen hat, eine Region, die tief in der Geschichte wurzelt und an manchen Stellen an der Spitze des Fortschritts steht.
In Anlehnung an ihr sehr erfolgreiches und hoch gelobtes Projekt ABENTEUER RUHRPOTT haben Werner Kubny und Per Schnell eine Reise durch Westfalen gemacht, um mit vielen Menschen aus Westfalen die Geschichte eines starken Stückes NRW zu erzählen. Nicht die Sehenswürdigkeiten stehen im Mittelpunkt - und auch nicht die klassischen Geschichtsdaten. Es geht um das Selbstverständnis der Menschen, um ihre lebendige Geschichte und damit die besondere und typische Entwicklung von Kultur und Wirtschaft im Münsterland, in Ostwestfalen, im Sauerland und im Siegerland - in all den Landschaften Nordrhein-Westfalens "hinter dem Bindestrich" eben.
Die einzelnen Folgen:
Teil 1: Typisch westfälisch
WDR Fernsehen, 25. Februar, 20.15 Uhr
Was macht die Besonderheit der Menschen in Westfalen aus? Wie sehen sie sich selbst? Was ist "typisch westfälisch" an der Heimatverbundenheit eines Bauern im Wittgensteiner Land oder an den Qualitäten, die der Unternehmer Miele so an seinen Mitarbeitern schätzt? Menschen aus allen Teilen Westfalens erzählen - manchmal nachdenklich, manchmal augenzwinkernd - von ihrer Beziehung zur Heimat, vom Umgang mit Traditionen und von den langen Wurzeln, die viele Eigenarten haben. Natürlich ist auch von Pferden die Rede, von Schinken und vom Klaren - und von vielen erlebten Geschichten inter den Klischees.
Teil 2: Arbeitsam und erdverbunden
WDR Fernsehen, 4. März, 2015 Uhr
Westfalen ist eine Region mit großer landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Tradition. Mit dem Bestellen von Äckern und der Nutzung der Wälder begann die wirtschaftliche Entwicklung. Die Verarbeitung von Holz hat Tradition, aber auch die Verarbeitung von Eisen und Stahl hat jahrhundertealte Wurzeln. Das Dortmunder Bier wurde schon zu Zeiten der Hanse quer durch Europa gehandelt. Menschen quer durch Westfalen zeigen ihren Arbeitsplatz und erzählen, was sie mit ihrer Arbeit verbindet. Dabei zeigt sich, dass es deutlich spürbare Gemeinsamkeiten gibt, vom Bauernhof bis zur Textilfarbe.
Teil 3: Aufrechte Beamte und findige Kaufleute
WDR Fernsehen, 11. März, 20.15 Uhr
Im 18. Jahrhundert galt Westfalen den Preußen als das Sibirien Europas, kulturlos und rückständig. Als die Preußen jedoch auch in Westfalen immer mehr Staatsdiener brauchten, stellten sie fest, dass der Westfale so etwas wie der Idealtypus des Beamten ist, zuverlässig und treu, aber aufrecht genug, um nicht in Kadavergehorsam zu verfallen. In Münster, der Kaderschmiede der Juristen in Westfalen, spiegelt sich noch heute die Beamtentradition.
Daneben wird die Stadt vom Selbstbewusstsein der Kaufleute geprägt, die hier - aber auch anderswo in Westfalen - auch nach außen festhalten, welche wichtige Rolle sie spielen, vor keiner Krise kapitulieren und immer neue Geschäftsmöglichkeiten entdecken.
Teil 4: Der Lange Weg des Kreuzes
WDR Fernsehen, 18. März, 20.15 Uhr
Die Geschichte Westfalens beginnt mit der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen und ihrer Zwangschristianisierung. Seitdem, seit mehr als tausend Jahren, spielen Kirche und Glauben eine zentrale Rolle. Von christlichen Klöstern gingen Bildung und Kultur aus. Von Kirchen und Klöstern wurde aber auch mit der Reformation eine tiefe Spaltung in die Bevölkerung Westfalens getragen, weil in den vielen kleinen Fürstentümern jeweils der Herrscher über die Konfession seiner Untertanen bestimmen konnte. Die Zwistigkeit zwischen Katholiken und Protestanten gehören mittlerweile der Vergangenheit an, aber an vielen Orten in Westfalen, etwa in den Bodelschwingh'schen Anstalten in Bethel oder in Attendorn bei der Vorbereitung zum Osterfeuer, wird deutlich, wie intensiv - und wie vielfältig - christliche Tradition und Überzeugung gelebt wird.