[WestG] [AKT] Ahlen - Historisches Jahr 2005, Veranstaltungen bis 02.2005

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Mon Nov 8 08:22:39 CET 2004


Von: "Kehr, Manfred" <kehrm at stadt.ahlen.de>
Datum: 04.11.2004, 09:48


AKTUELL

AHLEN / WESTF. - Historisches Jahr 2005

Vortrags- und Veranstaltungsprogramm bis Februar


Auftaktveranstaltungen

28.11.04	 Festlicher Auftakt zum Historischen Jahr 2005
11.00 Uhr Festgottesdienst in der Bartholomäuskirche
12.00 Uhr Festakt und Begegnung im Kettelerhaus

In einer gemeinsamen Feierstunde würdigen Vertreter der Stadt Ahlen und der Ahlener Kirchen den Anlaß des Historischen Jahres: die Ersterwähnung Ahlens, die in Zusammenhang mit einem Ereignis um Bischof Liudger im 8. Jahrhundert steht, und das 1.200jährige Jubiläum der Pfarrgemeinde St. Bartholomäus des Bistums Münster. Die Veranstalter stellen das Jahresprogramm vor, ein buntes Kulturprogramm rundet den Tag ab.
Bartholomäuskirche, Kirchplatz / Kettelerhaus, Südstraße 3


13.01.05	Neujahrsempfang der Stadt Ahlen
17.00 Uhr

Mit dem Neujahrsempfang wird die Stadt Ahlen das Historische Jahr 2005 offiziell eröffnen. Dazu lädt der Bürgermeister gemeinsam mit dem Standortältesten aus der Westfalenkaserne (dort fand der Neujahrsempfang bis 2002 statt) zahlreiche verdiente Bürgerinnen und Bürger, Repräsentanten wichtiger Ahlener Organisationen und Institutionen sowie Gäste aus der ganzen Region ins Rathaus ein. So stärkt der Neujahrsempfang den Zusammenhalt innerhalb Ahlens, die Kooperation in der Region sowie die Verbundenheit zwischen Stadt und Bundeswehr. Neben der traditionellen Rückschau auf das vergangene Jahr und einem Ausblick, bei dem Anfang 2005 die historische Bedeutung des neuen Jahres im Mittelpunkt stehen wird, werden besonders herausragende ehrenamtliche Leistungen gewürdigt.
Ratssaal, Rathaus Westenmauer 10



Veranstaltungsprogramm


November 04

10.11.04, 19.30
Prof. Dr. Arnold Angenendt
Monotheismus und Gewalt - Frühmittelalterliche Mission zwischen Bibel und Schwert

Dass die drei monotheistischen Hochreligionen Judentum, Christentum und Islam die Anerkenntnis eines einzig wahren Gottes verlangen, hat Anspruch auf Absolutheit hervorgerufen und Ströme von Blut zur Folge gehabt. Mission, die Ausbreitung des monotheistischen Christentums, sei von vornherein Intoleranz. Der Vortrag behandelt die Voraussetzungen von Toleranz und Humanität und fragt nach dem Beitrag der Hochreligionen.

Prof. Angenendt ist ehemaliger Direktor des Seminars für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Nach seinem Theologie- und Geschichtsstudium wurde er 1963 zum Priester geweiht. Seiner Habilitation 1975 folgte die Berufung auf Lehrstühle in Toronto, Bochum und schließlich Münster. Aus Anlaß seines 70. Geburtstages erscheint 2004 eine Sammlung seiner Aufsätze unter dem Titel "Liturgie im Mittelalter".
St. Bartholomäus, Barthelhof, Kirchplatz 7


13.11.04, 14.00 Uhr
Dr. Raschid Bockemühl 
Islam in Westfalen: Deutschlands erster Imam erzählt ....

Auch wenn Westfalen nicht gerade als islamisches Kernland gilt, so lässt sich doch eine enge Verbindung zwischen einer der größten Weltreligionen und unserer eher christlich geprägten Heimat herstellen. Zwei spektakuläre Tatsachen wird Dr. Bockemühl in seinem Seminar beleuchten: In Dortmund lebt heute noch Ismail Zengin, der erste türkische Hoca (oder Imam), der 1976 von der türkischen Religionsbehörde nach Deutschland entsandt wurde. Er hat in der Moschee in der Dortmunder Kielstraße gewirkt und wird in Ahlen über seine Tätigkeit berichten. 

In Soest ist seit 1982 das "Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland" ansässig, das 1927 in Berlin gegründet worden war und nach dem Krieg erst in Saarbrücken wieder errichtet wurde. Das Islam-Archiv ist zugleich Sitz des Islamrates, einer der großen islamischen Dachorganisationen in Deutschland. Ein Seminar mit mancherlei Überraschungen!
Mit Anmeldung!
Glückaufheim, Glückaufplatz 1


16.11.04, 20.00 Uhr
Hans Sasse..
...liest Dr. Ferdinand Krüger, "Hempelmanns Schmiede"

Dr. Ferdinand Krüger, geb. am 27.10.1843 in Beckum, aufgewachsen in Ahlen, hat sich nicht nur als Arzt einen Namen gemacht, sondern auch als Dichter der westfälischen Mundart. Der für viele Experten als Wegbereiter von Augustin Wibbelt geltende plattdeutsche Schriftsteller zeichnete in seinem dreibändigen Werk "Hempelmanns Smiede" ein Kulturbild der Stadt Ahlen um 1802, als die Wersestadt noch rund 1850 Einwohner hatte. 

Hans Sasse, 81, Oberregierungsrat a.D., ist Schriftsteller (" 'N haugen Posten, dicket Gehalt un däösig!") und Mitglied des Literaturkreises Ahlen. Er arbeitet gegenwärtig an einer Übersetzung von "Hempelmanns Smiede" aus der münsterländisch-niederdeutschen in die hochdeutsche Sprache - eine schwere Aufgabe, da Krüger in seinen Romanen viele alte Ausdrücke benutzte, die heute im Plattdeutschen nicht mehr geläufig sind. 
Die Lesung findet in plattdeutsch mit (erstmals) hochdeutscher Übersetzung statt.   
Eine Lesung von VHS, Buchhandlung Sommer und Literaturkreis Ahlen.
s.a. 25.10.05
Buchhandlung Sommer, Oststraße


24.11.04, 19.30 Uhr
Michael Poblotzki
Eine kleine Geschichte Westfalens I: Von der Frühzeit bis zum Ende des 30jährigen Krieges

Gegen Ende des 8. Jh. tauchte die Bezeichnung "Westfalen" als Landesbezeichnung erstmalig auf, bis heute gibt es jedoch keine Einigkeit über die geographischen Grenzen der Region. Ursache ist möglicherweise die jahrhundertelange zentrale Lage in Deutschland und Europa und der damit verbundene Charakter eines Durchgangsraums.

Der Vortrag unternimmt eine kurzweilige Reise zu zentralen Ereignissen und Entwicklungen Westfalens, dabei soll das Hauptaugenmerk stets auf dem Münsterland und - soweit möglich - auf den Raum Ahlen liegen. Beginnen wird Poblotzki in der "vorwestfälischen" Zeit der Kelten, Germanen und Römer, deren Erbe maßgeblich für die weitere Entwicklung war. Der Vortrag endet mit den verheerenden Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges.
2. Teil am 06. April 2005
VHS, Altes Rathaus, Markt 15, 1. Et. Ratssaal



Januar 05

18.01.05, 19.30 Uhr
Herbert Kramer
Das Volk der Westphalen - Die Eroberung und Besatzung des westphälischen Raumes durch die Römer zwischen Rhein und Weser, 13 v. bis 9 n. Chr.

Im Vordergrund stehen die Eroberungen von Drusus und Tiberius. Kramer erläutert seine Theorie zu Aufbau und Funktion der römischen Kastellstandorte im Lipperaum, der Bedeutung der Loh- und Alae-Orte und der Wegesysteme zu Wasser und zu Lande in Westfalen.
VHS, Altes Rathaus, Markt 15, 1. Et. Ratssaal


27.01.05
Tag zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar jährt sich zum 60. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Dieser Tag ist seit einer Reihe von Jahren den Opfern des Naziregimes gewidmet.

An der Fritz-Winter-Gesamtschule soll an diesem Donnerstag kein normaler Unterricht stattfinden, sondern die Kinder und Jugendlichen sollen an Projekten zum Thema Holocaust arbeiten. Ausgangs- und Kristallisationspunkt ist der Völkermord an den Juden Europas sowie den Sinti und Roma; Schüler und Lehrer setzen sich mit Genese, Durchführung und Folgewirkungen des Genozids auseinander. Dabei spielt Ahlen und die Region eine wichtige Rolle. In einer zweiten Bedeutungsebene soll die zivilisatorische Basis und gleichzeitige Verletzlichkeit der Menschenrechte in unserem jeweiligen Lebensumfeld thematisiert werden.
Fritz-Winter-Gesamtschule



Februar 05

02.02.05, 19.30 Uhr
Heinrich Kemper
Archäologische Grabungen in Ahlen - Erkenntnisse für die Stadtgeschichte 

Die Arbeit der Archäologischen Arbeitsgruppe des Heimatförderkreises begann zu Anfang der siebziger Jahre und hat seither viele Stationen zurückgelegt. Nach und nach wurde Licht in das historische Dunkel unserer Stadt gebracht, so manches Bodendenkmal fand Eingang in die Denkmalliste. Und die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen....
St. Bartholomäus, Barthelhof


16.02.05, 19.30
Prof. Dr. Arnold Angenendt
Wie das Christentum ins Münsterland kam -  Liudger und seine Mission

Zu den Urmustern sozialer Formierung gehören die Stammesgesellschaften. Ihnen ist eigen, sich selbst als die eigentlich richtigen und allein guten Menschen anzusehen. Die 'Anderen' sind mindestens minderwertig. Die Folge ist, wie man gesagt hat, eine "natürliche Feindschaft". 

Die frühmittelalterliche Welt war eine Welt der verschiedenen Stämme mit jährlichem Krieg. Das Reich Karls des Großen schuf wieder einen befriedeten Großraum. Von hierher ist die Missionierung der Sachsen zu sehen. Kann man Karl den 'Sachsen-Schlächter' nennen?
St. Bartholomäus, Barthelhof


22.02.05, 19.30 Uhr
Herbert Kramer
Die Geburt der Westfalen und ihre Ortsnamen im Widerstand gegen Rom in der Zeit 9-16 n.Chr.

"Tönnishäuschen", die "Haul" und viele andere Ortsnamen in und um Ahlen bekommen ihre Erläuterungen. Dabei wartet Kramer immer wieder mit überraschenden Sprachableitungen auf, und demnach ist Ahlen mitnichten eine unter zahllosen "Siedlungen im Sumpf"...
VHS, Altes Rathaus, Markt 15, 1. Et. Ratssaal



22.02.05, 20.00 Uhr
Petra Morsbach
Lesung: "Gottesdiener"

Fast zerbricht der Held in Petra Morsbachs neuem Roman am Zwiespalt zwischen den Anforderungen seines Amtes als Priester und den eignen Bedürfnissen. Er ist die respektierte moralische Instanz seines Dorfes, in dem mit Inbrunst gelebt und gestorben wird. Aber auch in dieser Gemeinde bricht das 21. Jahrhundert an, und nicht nur fromme oder eigenwillige Kirchgänger sind seine Klientel, sondern auch hybride Unternehmer, sächsische Lehrlinge, missionarische Atheisten und komplizierte Mitbrüder. Er sucht Gott, ringt mit den eignen und den Unzulänglichkeiten der Kirche. 

Dr. Petra Morsbach, hat zehn Jahre als Dramaturgin und Regisseurin gearbeitet und lebt heute als Schriftstellerin in München. 2001 wurde sie mit dem renommierten Marieluise-Fleißer-Preis ausgezeichnet. Eine gemeinsame Lesung von VHS und Buchhandlung Sommer im Rahmen des Münsteraner Bistumsjubiläums.
Buchhandlung Sommer



24.02.05, 19.30 Uhr
Prof. Paul Leidinger
Die Christianisierung des Ostmünsterlandes vor Liudger und die Entwicklung des Pfarrsystems unter bes. Berücksichtigung Ahlens

Die Christianisierung des Münsterlandes und die Entstehung des Bistums Münster vor 1.200 Jahren ist bislang immer aus der zentralen Perspektive der Bischofsstadt betrachtet worden. Doch steht diese nicht am Anfang des Entstehungsprozesses, sondern mit der Beauftragung des Friesen Liudger mit der Mission 792/3 an dessen Ende. Seiner Mission gingen schon seit dem 7. Jahrhundert eine Reihe von Missionsversuchen voraus, die jedoch erst zu dauerhaften Ergebnissen führten, als der Frankenkönig Karl seit 772 die militärische Unterwerfung Sachsens und damit auch die christliche Missionierung des Landes durchzusetzen begann. Dieser Prozess ist am ehesten in den verschiedenen Regionen des Landes zu erfassen, unter denen das Ostmünsterland, der altsächsische Dreingau in seiner Ausdehnung zwischen der Lippe im Süden und dem späteren Bistum Osnabrück, zwischen Münster und Werne im Westen und Liesborn und Harsewinkel im Osten, eine besondere Bedeutung einnimmt. Durch ihn führte über Beckum und Warendorf die wichtige Fernstrasse in karolingischer Zeit von Soest am bedeutenderen Hellweg nach Osnabrück und weiter in das nördliche Westfalen und Sachsen. Sie bildete damit in der fränkischen Eroberungsstrategie Sachsens eine wichtige Achse.
VHS, Altes Rathaus, Markt 15, Erdg. E 2


INFO

Kehr, Manfred
E-Mail: kehrm at stadt.ahlen.de