[WestG] [AKT] LWL hat 300.000 historische Fotografien zusammengetragen

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mit Aug 18 11:02:47 CEST 2004


Von: "LWL-Pressestelle", <presse at lwl.org>
Datum: 02.08.04, 11:19


AKTUELL

LWL hat 300.000 historische Fotografien zusammengetragen - 
Münsterland-Sammlung neu erschlossen

So sah es also am Marienplatz in Münster um 1925 aus oder in 
der Coesfelder Altstadt um 1930 oder in Oelde und Warendorf
in den 1940er Jahren: Rund 4.900 historische Fotografien, die 
der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt digitalisiert
in das Bildarchiv seines Westfälischen Landesmedienzentrum
eingestellt hat, dokumentieren, wie die Orte des Münsterlandes
und der näheren Umgebung vor 30, 40 oder 50 Jahren aussahen.

'Die Bilder stammen aus Münster sowie den heutigen Kreisen Borken,
Steinfurt, Coesfeld, Warendorf und Gütersloh. Einen Großteil von
ihnen haben engagierte Heimatfotografen wie Julius Gärtner, der 
viele Jahre in Münster fotografierte, in den 1920er bis 1940er Jahren
aufgenommen', erklärt die Dokumentarin Kerstin Burg, unter deren
Leitung die Sammlung in mehrjähriger Arbeit inhaltlich erschlossen,
per Computer betextet und mit Schlagworten versehen wurde,
damit beispielsweise interessierte Heimatforscher und Buchautoren 
ein gesuchtes Motiv schneller finden können.

Die meisten Aufnahmen stammen aus der Zeit, als nicht Autobahnen
und Hochspannungsleitungen, sondern Alleen und Feldgehölze die
Landschaft beherrschten, Pferdegespanne zum alltäglichen Straßenbild
gehörten, die Bäuerin das Wasser noch aus dem Ziehbrunnen schöpfte
und sonntags zum Kirchgang die weiße Spitzenhaube aufsetzte. Nach
1945 haben sich die Dörfer und Städte rasant verändert. Die 
LWL-Fotografen haben den Wandel vieler Ortsbilder und Landstriche
über die Jahre festgehalten: Anhand von Bildern aus den 1950er bis 
1970er Jahren können Historiker, Geografen, Heimatvereine, Schulen 
und interessierte Bürger die Veränderungen im Bild nachvollziehen.

Der Münsterland-Bestand ist nur eine von vielen Bildsammlungen, 
die das LWL-Bildarchiv seit 1990 erhalten - aus öffentlichen und 
privaten Quellen ebenso wie aus dem Schaffen vieler LWL-Fotografen. 
Über 300.000 historische und aktuelle Fotografien und Luftaufnahmen 
aus allen Regionen Westfalens hat das LWL-Landesmedienzentrum 
bisher zusammengetragen. 'Darunter Nachlässe namhafter Fotografen, 
die wir davor bewahren konnten, vernichtet zu werden oder in dunklen 
Kellern vergessen zu werden', so Burg. Und was geschieht mit den 
Bilderbergen? Das LWL-Landesmedienzentrum sichert die Fotografien
archivarisch, scannt sie, erschließt sie inhaltlich und dokumentiert sie 
per Computer.

'Inzwischen haben wir über 33.500 Bilder digitalisiert. Diese Auswahl 
können sich Interessenten am Bildschirm anschauen und die Bilder von
uns per Mail bekommen. Die Bilder, die wir bereits digital bearbeitet haben
umfassen ein breites Spektrum aus dem Bereich Städte, Dörfer, 
Landschaften, Kunst, Kultur, Architektur, Wirtschaft, Landesgeschichte
und Alltagsleben in Westfalen zwischen 1850 und heute', erklärt Burg. 

Eine Fotogalerie mit einer kleinen Auswahl der Bilder steht bereits unter 
der Adresse www.westfaelisches-landesmedienzentrum.de im Internet.
'Im Laufe des Jahres werden wir das ganze digitale Bildarchiv ins Internet 
stellen, denn historisches Bildmaterial ist für Publikationen und Ausstellungen
immer häufiger gefragt. Dann kann man vom heimischen Schreibtisch aus 
durch 150 Jahre westfälische Geschichte reisen', verspricht Burg.