[WestG] [AKT] Film: Alte Braeuche in Attendorn, 1930

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Fre Nov 14 13:40:33 CET 2003


Von: "LWL"-Pressestelle" <presse at lwl.org> 
Datum: 14.11.2003, 12:33 


AKTUELL

Alte Bräuche in Attendorn

Der LWL präsentiert ein wiederentdecktes Filmdokument aus dem
Jahr 1930

1989 wurde auf einem Dachboden im sauerländischen Attendorn eine
Filmrolle entdeckt, die ein ganz außergewöhnliches historisches Filmdokument enthielt.
Der 20-minütige Stummfilm porträtiert unter dem Titel 'Alte Bräuche in Attendorn' das auf
mittelalterlichen Wurzeln fußende Oster- und Schützenfestbrauchtum der alten
Hansestadt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Attendorn hat der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) den Film jetzt neu bearbeitet und unter dem Titel 'Lebendige
Vergangenheit - Alte Bräuche in Attendorn 1930' als Videofilm für eine
regionalgeschichtlich und volkskundlich interessierte Öffentlichkeit wieder
zugänglich gemacht. Neben den weit über das Südsauerland hinaus bekannten Bräuchen rückt
der Film auch Sehenswürdigkeiten wie die damals als Jugendherberge dienende Burg
Schnellenberg, die alte Kapelle Waldenburg sowie das gleichfalls in den Fluten der
Biggetalsperre versunkene Forsthaus ins Bild. 

'Nach allem was wir wissen', erläutert Otto Höffer, Leiter des Stadtarchivs Attendorn, 
'hat eine Kölner Filmgesellschaft den Film 1930 auf Anregung des damaligen Attendorner 
Schützenvikars Konrad Sander produziert.' Im Vorspann enthält das erhaltene Filmoriginal noch 
einen Lizenzvermerk der alliierten Behörden, der Film muss also unmittelbar nach 1945 noch einmal 
bearbeitet und vermutlich auch vorgeführt worden sein. Danach allerdings verschwand er in der 
Versenkung. Nach ihrer Wiederentdeckung 1989 übergab man die hoch entzündliche 35mm-Filmrolle 
dem Bundesarchiv. 

2002 wurde der Leiter des Westfälischen Landesmedienzentrums beim LWL, Dr. Markus Köster,
auf das Dokument aufmerksam und regte seine Neubearbeitung an. In Zusammenarbeit mit dem
Stadtarchiv kommentierte das LWL-Landesmedienzentrum die als Stummfilm entstandene
Produktion und reicherte sie musikalisch mit zeitgenössischen lokalen Kompositionen an.
So restauriert hat das LWL-Landesmedienzentrum dieses Zeitzeugnis jetzt als Videoedition
der Reihe 'Westfalen in Historischen Filmen' einer interessierten Öffentlichkeit wieder
zugänglich gemacht. 'Nach dem Urteil des Bundesarchivs und auch unserer eigenen
Einschätzung reicht die filmhistorische Bedeutung des Dokuments weit über Attendorn
hinaus. 

Bei aller historischen Patina', schwärmt der Leiter des Westfälischen
Landesmedienzentrums, 'besticht der Film durch genaue Beobachtungsgabe, einen
liebenswürdigen Schuss Humor und eine eigentümliche Mischung aus Zeitlosigkeit und
Geschichte'. Vieles scheine sich in den über 70 Jahren, die seitdem vergangen sind, in
Attendorn praktisch nicht verändert zu haben, anderes erinnere an längst vergangene
Zeiten, so der gebürtige Attendorner weiter. 

Interessierte können den Film im Südsauerlandmuseum kaufen oder direkt beim 
Westfälischen Landesmedienzentrum in 48133 Münster, medienzentrum at lwl.org , 
Fax:0251/591-3982 für 9,90 Euro (+2,60 Euro Versand) beziehen. 

Schulen und Vereine, die auch das Vorführrecht erwerben wollen, zahlen 35 Euro.


INFO

Westfälisches Landesmedienzentrum
Warendorfer Straße 24
48145 Münster
Briefadresse: 48133 Münster
Tel.: 0251 / 591-3902
Fax: 0251 / 591-3982
E-Mail: medienzentrum at lwl.org 
www.westfaelisches-landesmedienzentrum.de